Schlagwort: graffitidosen auffüllen

Graffiti-Farben Mischen

Graffiti-Sprühdosen mischen, geht das?

Eine interessante Frage, die ich mir selber lange gestellt habe. Die Antwort darauf ist JA, es geht tatsächlich. Aber wie? Kurz gesagt: mit einem Transfer Cap.
Leider funktioniert es nur unter gewissen Umständen. Denn die Sprühdosen stehen ja unter Druck, anderen Falls würde die Farbe nicht heraus sprühen, und etwas in einen unter Druck stehenden Behälter einzufüllen geht nur, indem man es mit höherem Druck reinpresst. Die Geschwindigkeit, mit der dies passiert, hängt dabei vom Druckunterschied ab. Je größer der Unterschied zwischen den beiden Behältern, desto schneller dringt die Farbe in den Behälter mit niedrigerem Druck ein. Dabei nimmt die Geschwindigkeit natürlich stetig ab, weil ja nicht nur die Farbe in den zweiten Behälter reingepresst wird, sondern auch der Druck. Genauer gesagt wird der Druckunterschied automatisch ausgeglichen und dabei gelangt Farbe mit in den Behälter mit dem niedrigeren Druck.

So viel zur Theorie, aber wie funktioniert es in der Praxis?

Um die beiden Sprühdosen miteinander zu verbinden braucht man ein spezielles Cap. Es gibt dafür ein sogenanntes Transfer Cap. Als Alternative dazu kann man aber auch zwei Needle Caps benutzen. Man entfernt dazu bei einem der Needle Caps den kleinen Schlauch und steckt es auf das freie Ende des Schlauches des zweiten Needle Caps. Da diese Schläuche allerdings recht kurz sind muss man die Dosen etwas schräg zu einander halten. Mit einem richtigen Transfer Cap hingegen kann man sie einfach nebeneinander stellen.
Das Transfer Cap gibts z.B. beim Graffitilager unter dem Namen Molotow Mixing Set.

 

 

Wenn man das richtige Cap hat, dann muss man es nur noch auf die beiden Dosen setzen. Um die Farbe nun von der einen Dose in die andere zu transportieren sollte man das Cap der Geberdose zuerst runter drücken und anschließend das Cap auf der Empfängerdose. Beide Caps natürlich gedrückt halten. Um eine erhebliche Menge an Farbe zu transferieren dauert es eine ganze Weile, man braucht also Geduld.

Montana 50ml auffüllen

Wie schon oben erklärt, muss die Empfängerdose dazu einen niedrigeren Druck haben, als die Geberdose. Es ist also von Vorteil, wenn die Geberdose so gut wie voll und die Empfängerdose fast leer ist. Um den Prozess noch zu vereinfachen kann man den Druck in der Empfängerdose senken, indem man sie abkühlt. Das gelingt indem man sie für einige Minuten ins Eisfach legt. Aber VORSICHT!!! Nicht zu lange, die Farbe soll darin nicht gefrieren. 5 – 10 Minuten, eventuell in einen nassen Lappen gewickelt, sollten genug sein.
Außerdem kann man die Geberdose LEICHT anwärmen (VORSICHT!!! NICHT ERHITZEN!!!). Dies kann aber SEHR GEFÄHRLICH sein. Zu große Hitze kann den Druck im Innern der Dose so stark erhöhen, dass sie explodiert. Also versuche bloß nichts verrücktes. Ein paar Minuten in die Sonne legen oder NEBEN die Heizung stellen sollte reichen. Am besten stellst du dir einen Alarm, damit du die Dose nicht vergisst und sie dir um die Ohren fliegt. Eine Dose zu erwärmen tust du AUF EIGENE GEFAHR! Generell ist stark davon abzuraten.

Nun weißt du also wie du Sprühdosen miteinander mischen kannst. Ich selber habe dies schon in der Praxis angewendet, als ich mal kein Grau bei einem Auftrag dabei hatte. Ich habe es mir dann in einer kleinen 50ml Dose selber angemischt. Das Ergebnis war super, weil ich das Grau sogar heller und dunkler mischen konnte, je nachdem, wie ich es brauchte.

Viel Spaß beim Sprühen,

LennArt