Wenn du noch ein Anfänger im Graffiti bist, nicht ganz zufrieden mit deinen Werken und dich darum fragst, wie du deine Pieces verbessern kannst, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich.
Natürlich ist es auch wichtig an seinem Style zu arbeiten und diesen stetig weiterzuentwickeln, denn letztendlich ist ein guter Style die Voraussetzung für ein wirklich gutes Bild. Aber auch die Umsetzung an der Wand hat ihre Tücken und es gibt durchaus ein paar Punkte mit denen man als Anfänger noch mehr aus seinem Bild herausholen kann.
Sauberes Füllen
Einwandfrei deckende Farben, sind eine der wichtigsten Punkte für ein sauberes Bild. Dein Piece wird niemals perfekt aussehen, wenn der Untergrund noch durchscheint. Darum hier ein paar kleine Tipps, wie du sauber füllen kannst.
-Sprühe gleichmäßig Linie an Linie, kein wildes kreuz und quer
-Trage mehrere dünne Schichten übereinander auf, so vermeidest du hässliche Läufer
-Benutze das richtige Cap, am einfachsten geht das Füllen natürlich mit einem Fatcap.
Damit bist du vor allem schnell. aber achte darauf, dass du nicht zu stark in benachbarte Flächen reinnebelst. Dies kannst zu vermeiden, indem du mit deinem Fatcap nicht ganz bis an den Rand der zu füllenden Fläche malst und die Ränder stattdessen mit einem Skinny ziehst. So bleiben die angrenzenden Flächen sauber von anderen Farben.
Ordentliche Kanten
Achte darauf, dass du nicht mit einer Farbe in die angrenzende reinnebelst. Wenn jede Farbe unverfälscht und sauber ist, gibt dies ein besseres Gesamtbild. Das Reinnebeln in angrenzende Farben kannst du vermeiden, indem zu die Dose bzw. das Cap von der Kante weg richtest. Du nutzt also die Sprührichtung. Dein Zeigefinger zeigt dabei von der Farbe weg, die sauber bleiben soll, in den Bereich mit der Farbe, in der du gerade sprühst.
Schöne Cuts
Cutte deine Linien ordentlich zurecht. Eine gesprühte Linie hat, mit einigen Ausnahmen, immer ein rundes Profil. Um saubere Ecken ode spitz zulaufende Linien zu erzeugen musst du sie daher cutten. Dies tust du, indem du deine Linie mit der dahinter liegenden Farbe in Form schneidest. So erzeugst du klare Ecken und Spitzen, was deinem Bild ein besseres Aussehen gibt.
Saubere Outlines
Arbeite an deinen Outlines bis sie perfekt sitzen. Hierfür musst du vor allem viel Üben. Nimm dir Zeit Fehler auszubessern. Es geht nicht darum eine Outline in bloß einer Bewegung perfekt zu ziehen, sondern um das Endergebnis. Fahre die Linie mehrfach mit der Dose entlang, bevor du sie tatsächlich sprühst, um die Bewegung einzuüben. So sitzt die Linie besser, wenn du sie dann ziehst. Cutte erneut, wo du mit der Linie etwas daneben liegst. Auch muss eine Outline nicht zwangsweise nur eine Linienstärke breit sein. Als Anfänger empfehle ich dir deine Outlines lieber etwas dicker zu machen. So hast du Spielraum, um Fehler auszubessern. Mache deine Outlines lieber dicker aber dafür ordentlich.
Gleichmäßige Fadings
Wenn du mit Fadings, also Farbübergängen arbeitest, dann sorge dafür, dass diese auch gleichmäßig und weich sind. Für gleichmäßige Fadings benutze ein Soft- oder Fatcap auf großen Flächen. Bei kleinen Bereichen eignet sich aber auch ein Skinny sehr gut zum Faden. Arbeite mit beiden Farben, um Unregelmäßigkeiten wie Flecken im Fading auszubessern. Je weiter du von einer Farbe in die andere hineingehst, desto größer muss dein Absand zur Wand werden. Bis schließlich gar keine Farbe mehr auf der Wand ankommt. Bedenke, dass du beim Faden leicht die umligenden Breiche ungewollt verunreinigst. Plane dein Fading also chronologisch so ein, dass du danach nicht zu viel ausbessern musst. Es ist ärgerlich und zeitraubend, wenn man nach einem Fading die gesamten Details drum herum erneut malen muss, weil sie alle Farbe abgekriegt haben.
Nimm dir Zeit
Hetze dich nicht. Ein gutes Bild braucht Zeit. Ein Burner entsteht nur selten in zwei Stunden. Gute Maler stehen oft 5 Stunden und länger an der Hall, oft kommen sie sogar am nächsten Tag noch mal wieder. Habe Geduld, denn gutes braucht Zeit. In vielen Fällen ist es die Zeit, die es gebraucht hat ein Bild zu malen, die gute Bilder von schlechten Bildern unterscheidet. Falls du dir viele Graffitivideos auf YouTube ansiehst und glaubst, die Bilder enstehen im Handumdrehen, dann frage dich mal wie unterhaltsam ein fünfstündiges Video mit jedem noch so kleinen Farbspritzer wäre. Ich selber verwende bei meinen Videos auch nur die optisch interessantesten Szenen, dabei landen teilweise Stunden an Filmmaterial im Müll.
Der Hintergrund
Nur auf sauberm Hintergrund kommt ein Bild optimal zur Geltung. Nimm dir also auch dafür genug Zeit. Nicht nur in der Umsetzung des Hintergrundes, sondern auch bei dem Entwurf bzw, der Idee dafür. Oft ist es das einfachste ordentlich vorzustreichen. Um Farbe zu sparen kannst du dein Bild erst an die Wand skizzieren und anschließend drum herum streichen. Allerdings hilft es dir auch einen einfarbigen Untergrund zu haben, um leichter deckend zu malen.
Wenn du diese Tipps bei deinem nächsten Bild berücksichtigst, wirst du bestimmt eine Verbesserung feststellen.
Viel Spaß beim Sprühen
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Ich arbeite in der Graffitireinigung und musst schon so manches schöne Bild entfernen. Interessant hier zu lesen, wie diese unterschiedlichen Techniken heißen. Ich habe zum Beispiel noch nie von Fading gehört.