Kategorie: Graffiti lernen

Das wichtigste um selber Graffiti zu lernen.

(2019) Sprüh- und Graffiti-Workshop 6.+7. Juli in Hamburg

Dies ist eine Premiere, da meine bisherigen Workshops stets nur auf Wunsch oder Initiative von Kunden stattfanden. Das waren bisher meist für Jugendtreffs oder Kindergeburtstage. Nachdem die Nachfrage von interessierten Einzelpersonsn nach offenen Gruppen-Workshops nun aber immer größer wird, habe ich mich noch einmal nach einem geeigneten Raum umgeschaut und bin fündig geworden.

Darum freue ich mich an dieser Stelle meinen ersten selbst veranstalteten Graffiti-Workshop bekannt zu geben. Der Workshop wird in Hamburg Bahrenfeld stattfinden.

Die Teilnehmer lernen die grundlegenden Techniken zum malen mit der Sprühdose. Ich zeige euch wie ihr eure Ideen mit Sprühdosen umsetzen könnt. Es wird freihand gearbeitet und auch mit Schablonen. Auf Zeichentechniken wird nur am Rande eingegangen, der Fokus des Workshops liegt auf dem praktischen Arbeiten mit der Sprühdose. Es empfiehlt sich bereits über zeichnerische Grundkenntnisse zu verfügen. Das für Graffiti so typische Stylewriting wird, wenn überhaupt, nur nebensächlich behandelt. Am Ende des Kurses soll jeder Teilnehmer sein eigenes vollendetes Werk mitnehmen.

Der Kurs richtet sich an alle, die sich für die Technik des Sprühens interessieren und künstlerisch schon etwas Übung mitbringen. Für Künstler, die ihren Horizont erweitern möchten, und Leute, die schon immer mal eine Sprühdose in die Hand nehmen wollten. Wenn es Dir eher darum geht deinen Graffitistyle, also die Qualität des Designs deiner Buchstaben, zu verbessern, dann bist Du hier nicht im richtigen Kurs, denn hier geht es vor allem um Sprühtechniken. Wenn Du allerdings ein Graffitifan bist, der schon eine Weile auf dem Papier übt und noch nicht so richtig weiß, wie du deine Skizzen mit der Sprühdose umsetzen kannst, dann kannst Du hier bestimmt einiges lernen.
Gearbeitet wird auf Leinwänden in der Größe 80 * 120 cm.

Veranstaltungsort:
Freie Kunstakademie Hamburg (Bahrenfeld)
Wichmannstraße 4, Haus 12

2tägiger Sprüh- und Graffiti-Workshop
Termine Sa 6.7.+ So 7.7.
Jeweils von 10 bis 16 Uhr mit Pausen.
Mindestalter 12 Jahre
Max. 16 Teilnehmer.
Preis: 120 € pro Person
Alle Materialien sowie Atemschutz inklusive

Materialien beinhalten unter anderem:
Ein großes Sortiment an Sprühfarben
Eine Leinwand und eine Pappe pro Teilnehmer
Sprühköpfe
Schablonenkarton
Handschuhe
Schneidemesser
Zeichenmaterialien
Atemschutz mit Gas- und Partikelfilter


Anmeldung:

Per Email an: lennart@spraybar.de
oder telefonisch an: 0176 2063 7022


oder über das Kontaktformular
Anfrage stellen


Wir sehen uns beim Worksop!


stencil graffiti anleitung 14 outlines

DIY Sprüh-Anleitung: dein Name als Stencil-Graffiti

In dieser kleinen Schritt-für-Schritt-Anleitung zeige ich dir, wie du aus deinem Namen (oder einem beliebigen Wort) ein stylisches Graffiti zur Dekoration deines Zimmers machen kannst.

Was du dazu brauchst:

-Ein scharfes Schneidemesser, Teppichmesser, Cutter oder Bastellskalpell
-Eine Schneideunterlage, Schneidebrett aus der Küche oder altes Holzbrett
-Bleistift und Radiergummi
-Papier
-Einen starken Karton oder Pappe als Malgrund
-Einen bis zwei Bögen Fotokarton (ca. 70 x 50 cm)
-Einen Acrylmarker oder Acrylfarben + Pinsel (Schwarz geht immer, ich nehme hier Rot)
-Sprühdosen in verschiedenen Farben (ich habe 6 bunte Farben + Schwarz und Weiß verwendet)
Tipp: fast leere Dosen bzw. Restdosen eignen sich super für so ein kleines Schablonenbild.

Schritt 1: Deinen Namen als Graffitistyle entwerfen

Schreibe hierzu deinen Namen mit einem Stift mit simplen Linien in sehr großen Buchstaben auf ein Blatt Papier. Anschließend zeichnest du um jede Linie einen dicken Balken herum so, als würdest du die Linien sehr dick nachzeichnen. Am Ende können die Balken mal dicker und mal dünner werden.

Tipp: Um deine Buchstaben besonders stylisch zu gestalten, zeichne deine Linien in schönen Schwüngen locker aus dem Handgelenk.

Schritt 2: Deinen Entwurf auf den Fotokarton übertragen

Wenn dein Entwurf kleiner ist, als dein finales Bild werden soll, dann musst du deinen Entwurf vergrößert auf den Fotokarton übertragen. Wenn du jetzt also deinen Entwurf auf den Karton abzeichnest, kannst du die Gelegenheit nutzen um noch mal etwas dran auszubessern.

Wenn dein Entwurf schon die richtige Größe hat, dann kannst du auch einfach dein Papier mit dem Entwurf auf den Karton kleben. Am besten machst du das mit einem Klebestift und klebst besonders gründlich an den Konturen der Buchstaben entlang.

Schritt 3: Verbindungen einzeichnen

Bevor du die Schablone ausschneidest, musst du sicher gehen, dass alles an seinem Platz bleibt und keine wichtigen Teile ungewollt herausfallen. Dafür legst du jetzt fest wo genau du Verbindungen lässt, die jene Teile an ihrem Platz halten, welche inmitten von auszuschneidenen Bereichen liegen. Du baust quasi Brücken zu Inseln, die in Löchern schweben. Am besten ist es diese Bereiche mit einem Rotstift zu markieren, damit man sie beim Schneiden nicht ausversehen übersieht.

Schritt 4: Ausschneiden

Zum ausschneiden nimmst du dein scharfes Teppichmesser oder Bastelskalpell und legst deine Schneideunterlage drunter. Wichtig ist hier mit leichtem Druck zu arbeiten und auf die feinen Verbindungen aufzupassen. Drückst du zu stark auf versinkt dein Messer zu tief im Schneidebrett, bei zu wenig Druck schneidest du nicht richtig.

Achtung: Versuch die ausgeschnittenen Buchstabenteile möglichst in einem Stück zu lassen und hebe sie auf, diese brauchen wir später noch.

Schritt 5: Detailschablonen erstellen

Um ein paar interessante Details in den Hintergrund und auch in den Style einzufügen werden wir jetzt 1 bis 2 kleinere Schablonen mit feinen Details erstellen. Solche Schablonen kann man allerdings auch fertig kaufen z.B. bei IDEE der Creativmarkt oder auf Amazon.

Hierfür kann man auch sehr gut in der Google Bildersuche fündig werden. Dazu kannst du z.B. in Google Bilder „silhouette“, „stencil“ oder „Schablone“ in Kombination mit anderen Wörtern eingeben. Einfach etwas ausdrucken und aus einem Stück Karton ausschneiden.

Für mein Bild werde ich Schablonen von Rissen und einem Pfeil benutzen.

Schritt 6: Hintergrund sprühen – Grundfarbe

Wenn du mit dem Ausschneiden fertig bist geht es jetzt ans Malen bzw. Sprühen. Aber mit Geduld, denn zuerst ist der Hintergrund dran und dieser muss dann auch erstmal trocknen, bevor du die Schablone drauflegst. Je dünner deine einzelnen Farbschichten beim malen des Hintergrundes sind, desto schneller trocknet er und das bedeutet weniger Wartezeit für dich.

Zum Sprühen solltest du auf jeden Fall raus (Rasen, Balkon, Terrasse, offene Garage) gehen und eine größere Fläche mit Zeitungspapier, Kartons, Folie oder Müllsäcken auslegen, um den Untergrund vor Farbspritzern zu schützen.

Wenn möglich solltest du beim Sprühen einen Atemschutz tragen.

Stell dir also eine Auswahl an Farben für deinen Hintergrund zusammen. Am besten mindestens 3. In meinem Beispiel habe ich Hellblau, Dunkelblau und Rosa genommen. Natürlich kannst du auch ganz andere Farben wählen. Wenn du noch mehr Farben hast, umso besser.

Zuerst sprühst du den gesamten Karton mit einem etwas breiteren Cap Linie für Linie mit Dunkelblau aus. Am besten arbeitest du in zwei dünnen Schichten gearbeitet, um die Trockenzeit zu verkürzen. Geh also nicht zu dicht mit der Sprühdose an deinen Karton ran.

Schritt 7: Hintergrund sprühen – Farbverlauf

Als nächstes sprühst du mit dem Hellblau und einem Skinny Cap (feiner Sprühkopf) eine weiche Ovalform in die Mitte des Kartons. Dazu sprühst du nur kurz und gezielt aus etwas größerem Abstand. Du fängst in der Mitte an zu sprühen und bewegst dich langsam weiter nach außen. Je weiter du nach außen kommst, desto weiter sollte sich deine Hand mit der Sprühdose von dem Karton entfernen. Je nach Größe deines Kartons reichen hierfür ein paar kurze Spritzer aus der Dose. Wir möchten den Anschein erzeugen, dass die Mitte des Bildes, wo später dein Graffitistyle drüber kommt, ausgeleuchtet wird.

Danach kannst du noch ein ganz Bisschen Schwarz an die Ecken und Ränder sprühen, um diese leicht abzudunkeln. Hierfür solltest du wieder größeren Abstand halten und nur eine dünne Schicht Farbe auftragen.

Schritt 8: Hintergrund sprühen – Details einfügen

Bevor nun deine Detailschablone zum Einsatz kommt, kannst du noch ein paar Farbspritzer auf dem Bild verteilen. Ich schlage vor sie einigermaßen mittig zu setzen. Farbsprizer kannst du auf verschiedene Weisen platzieren. Nimm ein kleines Stück Karton, knicke es in der Mitte und sprühe reichlich Farbe in den Knick, dann schleudere die Farbe mit einer schnellen Bewegung von dem Karton auf dein Bild. Aber Vorsicht: das Risiko ist hierbei groß die Umgebung einzusauen.

Eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel etwas Farbe in einen Behälter zu sprühen, das kann ein Deckel oder ähnliches sein, dann einen Pinsel in die Farbe zu tunken und mit Hilfe des Pinsels die Farbspritzer auf dein Bild zu bringen. Am besten geht das indem man den Pinsel über dem liegenden Bild auf einen Bleistift oder ähnliches drauf schlägt.

Nachdem die Farbspritzer gut getrocknet sind platziere jetzt deine Detailschablone dort, wo es dir am besten gefällt. Dann sorge dafür, dass die Ränder ausreichend abgedeckt sind, damit du nicht über diese hinaus sprühst, denn das gibt hässliche Kannten im Bild. Das Aussprühen geht am besten mit einem Skinny Cap und etwas Abstand (etwa 5-10 cm).

 

Ich habe hierfür ein Rosa genommen. Du kannst die Schablone mehrfach im Hintergrund verwenden, dazu kannst du sie zum Beispiel immer etwas drehen oder, sofern die Farbe getrocknet ist, auch von der anderen Seite verwenden. Dadurch kannst du das Motiv spiegeln und eine Symetrie erzeugen.

Ich habe meine Rissschablone benutzt und einen Teil einer gekauften Schablone.

Schritt 9: Graffitistencil – Schatten sprühen

Jetzt brauchst du deine Wortschablone. Geh sicher, dass dein Hintergrund trocken ist und nicht mehr klebt. Dann platziere deine Graffitischablone in der Mitte des Bildes, und schiebe sie von dort aus etwa 1-2 Zentimeter schräg nach unten links, denn jetzt sprühst du den Schatten. Natürlich kannst den Schatten auch in eine andere Richtung fallen lassen.

Mit Schwarz oder einer anderen dunklen Farbe, einem Skinny Cap und etwas Abstand sprühst du jetzt mehrmals dünn deine Schablone aus, bis sie komplett deckend ausgefüllt ist. Achte wieder darauf, dass die Ränder deiner Schablone gut abgedeckt sind, damit du nicht ausversehen darüber hinaus sprühst.

Dann wieder komplett trocknen lassen.

Schritt 10: Graffitistencil – Grundfarbe

Nun kommt der spassigste Teil, denn jetzt sprühen wir den Graffitistyle. Dazu legst du die Schablone auf den eben gesprühten Schatten und schiebst sie von dort nach oben links. Zuerst machen wir einen Farbverlauf. (Gut schütteln nicht vergessen) Mit einem Skinny Cap sprühst du die Schablone komplett in deiner Hauptfarbe aus, ich nehme dazu ein helles Gelbgrün. Fülle alles Stück für Stück in mehreren dünnen Schichten aus.

Schritt 11: Graffitistencil – Farbverlauf

Mittlerweile solltest du wissen, wie es geht. Mit deiner Zweitfarbe mit Skinny Cap sprühst du von unten nach oben bis etwa zur Mitte des Styles. Geh dabei nicht zu nah dran. Am besten tastest du dich vorsichtig heran. Fang mit großem Abstand an und verringer ihn langsam. Achtung: Je größer der Abstand beim Sprühen, desto breiter muss der Rand der Schablone sein. Ich habe ein Grasgrün benutzt.

Schritt 12: Graffitistencil – Details einfügen

Lass deine Wortschablone weiterhin an ihrer Stelle und platziere deine Detailschablone über den Buchstaben. Anschließend sprühst du in verschiedenen Farben einige Details in dein Graffiti.

Ich habe  zuerst von der gleichen Fertigschablone einzelne Teile mit dem Grasgrün ausgesprüht. Danach die Rissschablone mit Lila und zuletzt noch einmal mit dem Gelbgrün über den Grasgrünen Farbverlauf.
Sprüh die Detailschablone an verschiedenen Stellen des Styles aus.

Wenn du genug Details hinzugefügt hast, lass alles trocknen, aber lass die Wortschablone weiterhin an ihrem Platz liegen.

Schritt 13: Graffitistencil – Highlights hinzufügen

Wenn du die ausgeschnittenen Teile deiner Buchstaben aufbewahrt hast und eine weiße Sprühdose hast, dann kannst du damit jetzt sehr einfach die Highlights, also Lichteffekte, in dein Graffiti einfügen.

Platziere dazu alle Teile an dem Platz, wo sie ausgeschnitten wurden, nur dass du sie ein kleines Bisschen in Richtung des Schattens versetzt. Bei mir waren es etwa 2-3mm. Dann sprühst du mit Weiß drüber.

Schritt 14: Graffitistencil – Outlines

stencil graffiti anleitung 14 outlines

Jetzt kommt der Acrylmarker zum Einsatz. Wenn die Farbe gut durchgetrocknet ist kannst du jetzt deine Outlines einzeichnen. Einen Acrylmarker muss man vor jedem Gebrauch etwas schütteln (mit der Kappe drauf), 10 Sekunden reicht. Dann muss man die Farbe in die Filsspitze pumpen. Dazu setzt du die Spitze auf ein Stück Papier und drückst den Stift herunter, so dass die Spitze in den Stift hineingedrückt wird. Das macht man ein paar Mal bis die Farbe in durch die Spitze sickert.

Nun zeichne die äußeren Kanten jedes einzelnen Buchstaben nach. Wenn nicht mehr genug Farbe aus dem Marker kommt musst du zwischendurch auf einem Blatt Papier nachpumpen.

Gratuliere, wenn du alle Outlines nachgezeichnest hast, ist dein Graffitibild fertig. Du kannst es dir an die Wand hängen, einrahmen oder verschenken.

Ich hoffe dir hat diese Anleitung gefallen, lass gerne einen Kommentar oder eine Frage da.

Viel Spaß beim Sprühen.

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Graffiti Tipp: Caps reinigen und wiederverwenden

Vielleicht geht es dir ähnlich wie mir früher und dein Cap-Verbrauch ist enorm. Skinny Caps verstopfem teilweise sehr schnell und dann schmeißt man sie einfach weg. Manche Maler versuchen die Caps in ein Glas mit Terpentin oder anderem Lösungsmittel einzuelgen, doch leider klappt das auch nicht immer.

Seit einiger Zeit benutze ich jetzt das beste Mittel, um verstopfte Caps freizukriegen: Aceton-Spray.
Soweit ich weiß gibt es das bisher von Montana und mtn und wenn man genau liest, was drauf steht, dann ist es sogar als Cap Cleaner ausgewiesen. Also ein offizielles Cap-Reinigungsmittel.

Achtung: Beim Gebrauch von Aceton solltest du immer Gummihandschuhe tragen.

Viel mehr muss man dazu nicht erklären. Man setzt einfach das verstopfte Cap auf die Dose Aceton-Spray und sprüht. Am besten geht das natürlich bei frisch verstopften Caps, weswegen es wirklich Sinn macht das Spray mit an die Hall zu nehmen.

Eingetrocknete Verstopfungen sind schon etwas schwieriger zu lösen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man das Cap mehrmals auf die Dose setzen muss, runter drückt, so dass das Aceton ins Cap bis an die Verstopfung gedrückt wird, und man es anschließend wieder von der Dose nimmt und es ausklopft. Das wiederholt man so oft bis das Cap frei ist.

Zusätzlich kann man noch versuchen mit einem funktionierenden Cap das verstopfte Cap am forderen Ende einzusprühen, damit das Aceton an beiden Seiten der Verstopfung angreift.

Das Aceton-Spray von Montana kostet etwa 4.99€ pro Dose und kann deinen Cap-Verbrauch erheblich senken, wenn du es immer beim malen dabei hast und konsequent jedes verstopfte Cap sofort reinigst. Bei nur 25 gereinigten Caps hast du das Geld schon wieder drin, es lohnt sich also.

Noch ein Tipp: Wenn du deine Dosen nach dem Malen wegräumst und alle Caps entfernst, dann sprüh jedes Cap einmal mit dem Aceton-Spray durch, so verstopfen sie gar nicht erst und du kannst sie wieder zu den frischen Caps in die Tüte tun.

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Aceton-Spray gibt es zum Beispiel hier: https://www.wildstyleshop.com/de/montana-acetone-400ml

Graffiti tutorial taggen lernen

Graffiti Tutorial: Taggen für Anfänger – Tag-Alphabet

Das Taggen ist eine wichtige Disziplin im Graffiti. Es zu erlernen ist gar nicht so einfach. Ich selbst würde mich noch nicht als Profi in diesem Bereich bezeichnen, da ich ja nie ein eingefleischer Writer, sondern immer ein Charactermaler war. Dennoch denke ich, dass ich über genügend Erfahrungen verfüge, um einem Anfänger den Einstieg ins Taggen zu erleichtern und ihm ein paar Dinge beizubringen.

Was ist Taggen überhaupt?
Es ist nichts anderes als das Schreiben von Hand, meistens an Wände oder auf Objekte. Im Gegensatz allerdings zur Kalligraphie geht es beim Taggen vor allem um deine persönliche Note, deine eigene Handschrift, die du so stylisch und individuell wie möglich ausdrückst. Bei der Kalligraphie hingegen geht es meist eher um ein besonders sauberes Schriftbild mit leslicher Schrift. Ein Tag muss aber nicht unbedingt lesbar sein, viel mehr soll es ein ästhetisches Gesamtbild geben.

Vielleicht wichtiger, als du denkst!
Taggen spielt eventuell eine größere Rolle für die Qualität deiner Styles, als du glaubst. Denn im Grunde genommen ist die Basis eines jeden Buchstabens in einem Style ein getaggter Buchstabe. Je besser du also taggen kannst, desto besser werden auch deine Styles.

Aber wie taggt man richtig?
Am wichtigsten ist es einen natürlichen Fluss in deinen Bewegungen beizubehalten. Dabei sollst du nicht hetzen. Im Gegenteil, lass dir soviel Zeit beim schreiben, wie du kannst bzw. wie es dein Stift oder deine Dose zulässt, bevor es zum ausbluten auf dem Papier oder herunterlaufenden Tropfen, sogenannten Nasen, kommt.

Wie auch beim Graffiti allgemein bzw. dem sketchen oder entwerfen von Styles ist es auch beim Taggen unumgänglich viel zu üben, um sich zu verbessern. Das regelmäßige Üben von Bewegungen oder Handlungsabläufen sorgt dafür, dass sich in unserem Gehirn neue neuronale Verbindungen bilden. Je mehr Verbindungen im Gehirn, desto leichter fällt uns die jeweilige Bewegung. Daher sind viele Wiederholungen beim üben jeglicher neuen Tätigkeit die beste Art sich stetig zu verbessern. Bezogen aufs Taggen heißt das ein enormer Verbrauch an Papier und Stiften. Schreibe immer wieder die gleichen Buchstaben, so dass du dir einen eigenen Stil in perfekter Ausführung antrainierst.

Um dabei einigermaßen nachhaltig zu bleiben, möchte ich dir sehr ans Herz legen, alte Blätter wiederzuverwerten und am besten nur recyceltes Papier zu kaufen. Man kann z.B. sehr gut einseitig bedrucktes Papier von der Rückseite oder sogar von der bedruckten Seite mit schwarzen Markern volltaggen, um beim vielen Üben nicht stapelweise frisches Papier zu verschwenden.

Als Inspiration und Beispiel habe ich hier ein simples Tag-Alphabet erstellt.

Wenn du dich tiefer mit Taggen beschäftigen möchtest, können dir auch Bücher über Kalligraphie weiterhelfen:

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Graffiti Workshop Kindergeburtstag 4

Anfänger-Tutorial: Stencils – Wie erstellt man eine Graffiti-Schablone

Schablonen sind besonders zum Sprühen sehr gut geeignet. Mit einer Schablone oder auch Stencil kann man schnell sehr komplexe und detallierte Formen umsetzen.
Aber wie genau erstellt man gute Schablonen?

In diesem Artikel erkläre ich dir,wie du verschiedene Arten von Schablonen selber erstellen kannst. Wie du sie richtig anwendest und wie du aus einem Foto eine Schablone erstellen kannst.

Das Material

Natürlich kann man Schablonen aus vielen Materialien herstellen. Bei der Wahl des Materials sollte man sich immer die Frage stellen, wie genau man die Schablone verwenden möchte. Ob sie eher simpel oder sehr komplex werden soll und ob man sie mehrfach verwenden möchte.

Bei simplen Schablonen für den einfachen Gebrauch kann man sogar ganz normales Druckerpapier benutzen. Ist die Schblone komplexer oder soll sie mehrfach verwendet werden, sollte ein stabileres Material wie z.B. Bastel- bzw. Fotokarton genommen werden. Papier wird meistens nach der ersten Anwendung schon wellig.

Für solche Schablonen, die man immer wieder verwendet, besonders wenn sie sehr detailiert sind, sollte man Mylarfolien verwenden. Das sind starke Kunststoffblätter, welche sehr robust sind und sich sogar wieder reinigen lassen.
Mylarfolien schneidet man besser nicht mit einem Messer sondern mit einem Stencil Burner. Das ist quasi eine Art Lötkolben mit einer sehr feinen Spitze und einer speziellen Temperatur. Damit schneidet man genau genommen die Folie nicht, sondern man schmilzt sie, ohne sie dabei zu verbrennen, wie mit einer heißen Nadel.

Ein Schablonenmotiv entwerfen

Beispiel Brücken in einer Schablone
Bild 1

Bei dem Entwurf einer Schablone ist eigentlich nur Eines besonders zu beachten.
Man sollte immer genug Verbindungen einbauen, die solche Stellen an ihrem Platz halten, die ansonsten abgetrennt würden und herusfielen. Als Beispiel die Buchstaben A und O. Hier würden bei einer Schablone die inneren Stücke aus der Schablone fallen. Die schwarzen Bereiche werden ausgeschnitten, die weißen sollen bleiben.

Bei simplen Druckbuchstaben ist es noch recht einfach und übersichtlich diese Brücken einzusetzen. Schwieriger wird es, wenn man einen etwas komplexeren Graffitistyle, eine Grafik oder gar ein Foto als Schablone umsetzen möchte. Wie man aus einem simplen Graffitistyle mit wenig Aufwand ein cooles Schablonenbild machen kann zeige ich im folgenden Video.

Die Schablonen mit den Blumen- und Schmetterlingsmuster aus dem Video habe ich hier gekauft.

Aus einem Foto eine Schablone machen

Um ein Foto in eine schablonenfähige Vorlage umzuwandeln benutze ich ein Bildbearbeitungsprogramm. GIMP ist ein kostenlosesden Programm, das mit vielen teuren Programmen sehr gut mithalten kann.

Im Programm benutze ich den Effekt „Schwellenwert“. (In Gimp zu finden unter dem Menüpunkt Farben. In Photoshop unter Ebene -> Neue Einstellungsebene -> Schwellenwert.) Hiermit macht man aus einem bunten Foto eine reine Schwarzweißgrafik ohne Graustufen. Diese kann man dann sehr gut als Schneidevorlage ausdrucken. Beim Festlegen des Schwellenwertes hat man einen Schieberegler, mit dem man einstellt wo genau die Grenze zwischen Schwarz und Weiß gezogen werden soll. Hier sucht man sich den Wert aus, der das für die Schablone beste Ergebnis erzielt.

Im Beispiel (Bild 2) habe ich vom Originalfoto zuerst den Kopf ausgeschnitten und anschließend den Schwellenwert angewendet. Die drei schwarzweißen Köpfe sind Beispiele verschiedener Schwellenwerte, von niedrig bis hoch.

Beispiel: Vom Foto zur Schablonenvorlage
Bild 2

Nachdem man den richtigen Wert gefunden hat muss man in den meisten Fällen noch mal per Hand einige Verbindungen einfügen. Zur Verdeutlichung habe ich hier einige wichtige Brücken mit roten Kreisen markiert. Die schwarzen Bereiche sind hier die, die ausgeschnitten werden und somit als Löcher im Schablonenmaterial zurückbleiben. Diese Löcher werden später ausgesprüht.

Beispiel Brücken in Schablone einfügen
Bild 3

Manchmal bietet es sich an das Foto in verschiedene Teile zu zerschneiden und bei jedem Teil einen anderen Schwellenwert anzuwenden. Zum Beispiel wenn zwei Gesichter im Bild sind, die durch Licht oder Hautfarbe unterschiedlich hell erscheinen.

Schablone schneiden

Wenn man den Entwurf fertig hat, geht es ans schneiden. Hierfür braucht man ein scharfes Schneidemesser. Am besten eignen sich Bastelskalpelle oder Teppichmesser, auch Cutter genannt. Diese Messer bitte mit Vorsicht handhaben!!!
Außerdem sollte man unbedingt eine Schneideunterlage drunter legen, um nicht in den Tisch oder die Oberfläche darunter zu schneiden. Es gibt zwar spezielle Schneideunterlagen zu kaufen, aber ein Brett oder eine dicke Pappe erfüllt den gleichen Zweck.

Beim Schneiden muss man besonders darauf achten nicht die schmalen Verbindungen zu durchtrennen, welche innenliegende Teile stabilisieren sollen. Falls dir das Messer doch mal ausrutscht kannst du den Teil immer noch mit etwas Tesafilm oder Klebeband reparieren. Schneide einfach einen feinen Streifen Klebeband zurecht und stabilisiere damit die kaputte Stelle am besten beidseitig.

Hast du die ganze Schablone sauber ausgeschnitten gehts an den schönsten Teil, das Sprühen.

Eine Schablone richtig aussprühen

In meinen Workshops mit Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für einen ungeübten Sprüher nicht unbedingt selbstverständlich ist, eine Schablone sauber auszusprühen. Aus diesem Grund erkläre ich es hier ganz genau.

Als ungeübter Sprayer benutzt man für Schablonen am besten eine Low Pressure Dose wie z.B. Molotow Premium oder Montana Gold. Dazu ein Skinny Cap (feiner Sprühkopf) sofern die Schablone eher klein und detaliert ist.

Zum Sprühen deiner Schablone fixiere sie gut auf deinem Bild. Gehe sicher, dass sie sich an der richtigen Stelle befindet.

Wenn du kannst lege dein Bild flach hin und deine Schablone darauf, so ist es am einfachsten die Schablone richtig zu platzieren.

Soll die Schablonenform einen farblichen Hintergrund erhalten, so muss dieser natürlich zuerst gemalt werden und sollte außerdem so trocken sein, dass er nicht mehr klebt.

Beispiel Schablone falsch aussprühen
Bild 4

Beim Aussprühen einer Schablone sollte man gezielt und in dünnen Schichten arbeiten. Vor allem sollte man beim Aussprühen einen wesentlich größeren Abstand zur Oberfläche einhalten, als man es beim freihändigen Sprühen von feinen Linien tut.

Beim Sprühen einen Mindestabstand von etwa 10 cm zur Schablone einhalten und kurze gezielte Spritzer machen. Nicht dauersprühen, sondern immer nur kurz das Cap drücken. Die Hand sollte beim Sprühen immer eine leichte Bewegung ausführen, um nicht auf der Stelle zu sprühen, dadurch vermeidet man zu viel Farbe auf einem Fleck,
Sprüht man bei einer Schablone zu viel Farbe auf einmal, so kann diese schnell hinter die Schablone laufen und auf dem Bild hässliche Flecken bilden.

Das beste Ergebnis bekommt man, wenn man zwei oder mehr dünne Schichten nacheinander aufträgt, bis die Farbe vollkommen deckt. So hat jede dünne Farbschicht eine kurze Trockenzeit und das gesamte Bild trocknet schneller.
Also die gesamte Schablone einmal komplett von einem Ende zum anderen dünn aussprühen, so dass die Farbe noch nicht vollkommen deckt. Dabei aufpassen, dass nichts über die Ränder geht. Wenn man am Ende der Schablone angekommen ist setzt man wieder am Anfang an und sprüht die nächste dünne Schicht drüber. Das wiederholt man so oft, bis die gesamte Schablone komplett deckend ausgemalt ist. Wenn nur vereinzelte kleine Lücken in der Farbe erkennbar sind, dann sprüht man nur hier gezielt ein paar Mal dünn drüber.

Schablone richtig aussprühen
Bild 5

Am Ende ist es noch wichtig die Schablone zu entfernen bevor die Farbe zu sehr durchgetrocknen ist. Wenn man in mehreren dünnen Aufträgen gearbeitet hat und der Untergrund also die Hintergrundfarbe ebenfalls trocken war, dürfte die Schablone eigentlich nirgens kleben. Bei etwas zu üppigem Farbauftrag kann es aber passieren, dass die Schablone an den Ränden leicht festklebt. In diesem Fall sollte man sie entfernen solange die Farbe noch etwas feucht ist.

Jetzt weißt du, wie du deine eigene Graffitischablone erstellen kannst und richtig aussprühst. Entwirf deine eigenen Schablonen und werde kreativ.

Viel Spaß beim Sprühen
LennArt

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Natürlich kann man auch einfach fertige Schablonen kaufen.

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Graffiti Shirt

Graffiti-Hall 2015

7 Tipps für ein besseres Graffiti

Wenn du noch ein Anfänger im Graffiti bist, nicht ganz zufrieden mit deinen Werken und dich darum fragst, wie du deine Pieces verbessern kannst, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich.

Natürlich ist es auch wichtig an seinem Style zu arbeiten und diesen stetig weiterzuentwickeln, denn letztendlich ist ein guter Style die Voraussetzung für ein wirklich gutes Bild. Aber auch die Umsetzung an der Wand hat ihre Tücken und es gibt durchaus ein paar Punkte mit denen man als Anfänger noch mehr aus seinem Bild herausholen kann.

Sauberes Füllen

Einwandfrei deckende Farben, sind eine der wichtigsten Punkte für ein sauberes Bild. Dein Piece wird niemals perfekt aussehen, wenn der Untergrund noch durchscheint. Darum hier ein paar kleine Tipps, wie du sauber füllen kannst.

-Sprühe gleichmäßig Linie an Linie, kein wildes kreuz und quer
-Trage mehrere dünne Schichten übereinander auf, so vermeidest du hässliche Läufer
-Benutze das richtige Cap, am einfachsten geht das Füllen natürlich mit einem Fatcap.
Damit bist du vor allem schnell. aber achte darauf, dass du nicht zu stark in benachbarte Flächen reinnebelst. Dies kannst zu vermeiden, indem du mit deinem Fatcap nicht ganz bis an den Rand der zu füllenden Fläche malst und die Ränder stattdessen mit einem Skinny ziehst. So bleiben die angrenzenden Flächen sauber von anderen Farben.

Ordentliche Kanten

graffiti_lernen sprührichtungAchte darauf, dass du nicht mit einer Farbe in die angrenzende reinnebelst. Wenn jede Farbe unverfälscht und sauber ist, gibt dies ein besseres Gesamtbild. Das Reinnebeln in angrenzende Farben kannst du vermeiden, indem zu die Dose bzw. das Cap von der Kante weg richtest. Du nutzt also die Sprührichtung. Dein Zeigefinger zeigt dabei von der Farbe weg, die sauber bleiben soll, in den Bereich mit der Farbe, in der du gerade sprühst.

 

Schöne Cuts

graffiti_lernen cuttenCutte deine Linien ordentlich zurecht. Eine gesprühte Linie hat, mit einigen Ausnahmen, immer ein rundes Profil. Um saubere Ecken ode spitz zulaufende Linien zu erzeugen musst du sie daher cutten. Dies tust du, indem du deine Linie mit der dahinter liegenden Farbe in Form schneidest. So erzeugst du klare Ecken und Spitzen, was deinem Bild ein besseres Aussehen gibt.

Saubere Outlines

Arbeite an deinen Outlines bis sie perfekt sitzen. Hierfür musst du vor allem viel Üben. Nimm dir Zeit Fehler auszubessern. Es geht nicht darum eine Outline in bloß einer Bewegung perfekt zu ziehen, sondern um das Endergebnis. Fahre die Linie mehrfach mit der Dose entlang, bevor du sie tatsächlich sprühst, um die Bewegung einzuüben. So sitzt die Linie besser, wenn du sie dann ziehst. Cutte erneut, wo du mit der Linie etwas daneben liegst. Auch muss eine Outline nicht zwangsweise nur eine Linienstärke breit sein. Als Anfänger empfehle ich dir deine Outlines lieber etwas dicker zu machen. So hast du Spielraum, um Fehler auszubessern. Mache deine Outlines lieber dicker aber dafür ordentlich.

graffiti_lernen fadenGleichmäßige Fadings

Wenn du mit Fadings, also Farbübergängen arbeitest, dann sorge dafür, dass diese auch gleichmäßig und weich sind. Für gleichmäßige Fadings benutze ein Soft- oder Fatcap auf großen Flächen. Bei kleinen Bereichen eignet sich aber auch ein Skinny sehr gut zum Faden. Arbeite mit beiden Farben, um Unregelmäßigkeiten wie Flecken im Fading auszubessern. Je weiter du von einer Farbe in die andere hineingehst, desto größer muss dein Absand zur Wand werden. Bis schließlich gar keine Farbe mehr auf der Wand ankommt. Bedenke, dass du beim Faden leicht die umligenden Breiche ungewollt verunreinigst. Plane dein Fading also chronologisch so ein, dass du danach nicht zu viel ausbessern musst. Es ist ärgerlich und zeitraubend, wenn man nach einem Fading die gesamten Details drum herum erneut malen muss, weil sie alle Farbe abgekriegt haben.

Nimm dir Zeit

Hetze dich nicht. Ein gutes Bild braucht Zeit. Ein Burner entsteht nur selten in zwei Stunden. Gute Maler stehen oft 5 Stunden und länger an der Hall, oft kommen sie sogar am nächsten Tag noch mal wieder. Habe Geduld, denn gutes braucht Zeit. In vielen Fällen ist es die Zeit, die es gebraucht hat ein Bild zu malen, die gute Bilder von schlechten Bildern unterscheidet. Falls du dir viele Graffitivideos auf YouTube ansiehst und glaubst, die Bilder enstehen im Handumdrehen, dann frage dich mal wie unterhaltsam ein fünfstündiges Video mit jedem noch so kleinen Farbspritzer wäre. Ich selber verwende bei meinen Videos auch nur die optisch interessantesten Szenen, dabei landen teilweise Stunden an Filmmaterial im Müll.

Der Hintergrund

Nur auf sauberm Hintergrund kommt ein Bild optimal zur Geltung. Nimm dir also auch dafür genug Zeit. Nicht nur in der Umsetzung des Hintergrundes, sondern auch bei dem Entwurf bzw, der Idee dafür. Oft ist es das einfachste ordentlich vorzustreichen. Um Farbe zu sparen kannst du dein Bild erst an die Wand skizzieren und anschließend drum herum streichen. Allerdings hilft es dir auch einen einfarbigen Untergrund zu haben, um leichter deckend zu malen.

Wenn du diese Tipps bei deinem nächsten Bild berücksichtigst, wirst du bestimmt eine Verbesserung feststellen.

Viel Spaß beim Sprühen

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    Noch eine Buchempfehlung für Anfänger:

    Graffitiprojekt Jugendtreff Kröppelshagen

    Wie alt muss man für Graffiti sein? Ab wann kann man sprühen?

    Vor kurzem bekam ich eine Anfrage von Eltern, die für den achten Geburtstag ihres Sohnes einen Graffiti-Workshop buchen wollten. Aus diesem Anlass und da ich selber viele Workshops gebe und mich auch mit Kollegen austausche möchte ich heute für alle jungen Graffitibegeisterten oder deren Eltern die Frage beantworten: Ab welchem Alter kann man mit dem Sprühen anfangen?

    Meine Workshops biete ich ab 10 Jahren an, allerdings stelle ich immer wieder fest, dass dies doch etwas zu früh sein kann. Eigentlich würde ich empfehlen erst mit 12 eine Sprühdose in die Hand zu nehmen.
    Ich erkläre auch gerne wieso: Natürlich sind bei meinen Workshops auf Kindergeburtstagen von 10jährigen Geburtstagskindern regelmäßig auch 9jährige Teilnehmer dabei. Aber auch bei den 10jährigen beobachte ich immer wieder, dass diese nicht in der Lage sind eine 400ml Sprühdose mit einer Hand zu halten bzw. zu führen. Außerdem fehlt ihnen gelegentlich sogar die Kraft im Zeigefinger, um den Sprühkopf richtig herunter zu drücken. Sie kommen dann zu mir und meinen ihre Dose würde nicht funktionieren.

    Sprühdosen für besonders kleine Hände:

    Ist schon künstlerisches Können vorhanden?

    Auch dies ist ein wichtiger Punkt bei der Frage, wann man mit dem Sprühen anfangen sollte. Denn es macht nun mal wenig Sinn teure Sprühfarben zu verbrauchen, wenn man nicht einmal einigermaßen Zeichnen kann. Bevor man also zur Sprühdose greift sollte man auf jeden Fall schon einige Zeit gezeichnet haben und mindestens einfache Formen selbstverständlich zu Papier bringen können.

    Heutzutage passiert es sehr häufig, dass Kinder auf YouTube Videos von Graffitimalern sehen, sich dafür begeistern und am liebsten sofort sprühen gehen möchten. Oft wird dabei die Schwierigkeit im Umgang mit der Sprühdose unterschätzt und vergessen, dass die Graffitikünstler aus den Videos meist schon einige Jahre Übung vorweisen können.

    Die Gesundheitsgefahr!

    Zu guter letzt sollte man sich gerade als Eltern die Frage stellen, ob man seinem 10jährigen den schädlichen Lösungsmitteln aussetzen möchte. Einwegatemschutz halten meist nur einen Anteil der Farbstaubpartikel ab und ein klein wenig der Lösungsmittel. Richtiger Atemschutz, also eine Maske mit Gas und Partikelfiltern kostet zwischen 20 und 60 Euro und ist nicht unbedingt für einen so kleinen Kopf gemacht. Sobald die Maske also nicht richtig sitzt erfüllt sie auch ihren Zweck nicht mehr.

    Ein ideales Buch für Anfänger:

    Can Control Dosenkontrolle

    5 (Starter-) Tipps für bessere Can Control

    Es gibt zwei Grunddisziplinen, die einen guten Writer bzw. einen guten Sprühkünstler ausmachen. Die eine ist das Entwerfen guter Styles oder Bilder allgemein, die andere ist das Umsetzen der Bilder mit der Dose. Erstere kann man auch völlig unabhängig von der Sprühdose auf dem Papier praktizieren, für die zweite hingegen ist der Verbrauch von Aerosolen allerdings unabdingbar. Doch eines haben beide gemeinsam: ohne Übung geht’s nicht.

    Um Dir den Weg zur Dosenkontrolle etwas zu vereinfachen, habe ich hier ein paar Tipps zusammengestellt.

    Besonders für Anfänger ist gute Kontrolle über die Dose ein wichtiger Schritt zum besseren Piece an der Wand. Ein Entwurf kann noch so gut sein, aber wenn man ihn nicht sauber umzusetzen weiß, ist er an der Hall of Fame nicht viel wert und wird sich keines langen Lebens erfreuen.

    Idealerweise entwickelt man beide Skills simultan, wenn man stetig sketcht und die besten Sketches auch regelmäßig mit der Kanne an die Wand bringt. So erlangt man mit der Zeit zwar ganz automatisch eine gewisse Can Control, mit ein paar Tipps von erfahreneren Malern kann man die Entwicklung aber etwas beschleunigen. Darum hier einige Tipps für gute Can Control.

    Die Basics

    Nicht wirklich Bedingungen für gute Can Control aber dennoch für Anfänger wichtige Voraussetzungen.

    Verschiedene Dosen
    Als Anfänger sollte einem auf jeden Fall bewusst sein, dass es Hoch- und Niedrigdruckdosen gibt, bei denen also mehr oder weniger Farbe austritt. Ausserdem unterscheiden sich die Dosen noch vom Druckpunkt, also wie viel Kraft man mit dem Finger aufbringen muss, damit Farbe austritt. Jede Dose hat ihre Vor- und Nachteile und so findet man für jeden Anwendungsbereich die ideale Dose.

    Das richtige Cap
    Ein Maler sollte seine Caps kennen! Mit welchem Cap kann ich wie arbeiten? Das solltest du wissen, um deine Bilder optimal umzusetzen und das Beste aus deinen Dosen heraus zu holen.
    Es kann nie schaden sich mal durch die komplette Cap-Palette durch zu testen, um zu wissen, welche Caps für einen persönlich die besten sind.

    Die Technik

    Der ausschlaggebende Punkt für Can Control ist die richtige Technik. Denn mit guter Kontrolle kann ein geübter Maler nahezu unabhängig von Cap und Dose immer genau die richtige Linie aus seiner Kanne zaubern und diese auch noch exakt platzieren.

    Beispiel: Zu langsam

    1. Geschwindigkeit
    Die Geschwindigkeit ist ein extrem wichtiger Punkt bei der Kontrolle über deine Linien. Bist du zu schnell, dann ist die Linie nicht deckend, bist du zu langsam, so bilden sich Nasen bzw. Läufer. Beides wirkt unprofessionell und sorgt für ein unsauberes Gesamtbild. Die ideale Linie hat Kanten wie geschnitten und ist 100%ig deckend.
    Je nachdem mit welcher Dose und mit welchem Cap du arbeitest musst du die Geschwindigkeit deiner Hand also anpassen. Bei einem Fatcap z.B. muss man für eine dünne Linie sehr schnell sein und sich nah an der Wand bewegen. Um dann bei hoher Geschwindigkeit noch die richtige Linie zu treffen ist viel Übung Notwendig.

     

     

    Beispiel falscher Abstand sprühen
    Beispiel: zu weit weg

    2. Abstand
    Die Distanz zur Wand ist der zweite Hauptfaktor für die Kontrolle über deine Linien. Der Abstand entscheidet nicht nur über die Breite deiner Linien, sondern auch darüber wie hart oder weich du malst. Für Fadings (Farbverläufe) nimmt man üblicherweise einen größeren Abstand zur Wand und um wieder auf das Beispiel des Fatcaps zurück zu kommen: Mit einem Fatcap kann man mit guter Kontrolle quasi mit der Linie spielen, indem man Abstand und Geschwindigkeit variiert. Bei langsamer Bewegung und großem Abstand erzielt man sehr breite aber dennoch deckende Linien. Geht man dann über in kürzeren Abstand bei höherer Geschwindigkeit, so wird die Linie dünner, bleibt aber deckend, ohne dabei Läufer zu bilden.

     

    Beispiel Fatcap Can Control
    Beispiel: Fatcap, Geschwindigkeit und Abstand

    3. Füllstand der Dose
    Für feine Details wie dünne Outlines oder ähnliches ist es hilfreich mit sehr geringem Druck zu malen. Darum empfiehlt es sich gerade für weniger geübte Maler für solche Arbeiten Dosen zu benutzen, die nicht mehr ganz voll sind. Je leerer die Dose desto niedriger der Druck, je niedriger der Druck desto feiner die Linie. Wer also mitdenkt und plant, der bewahrt sich seine Restdosen für solche Gelegenheiten auf, um mit besonders niedrigem Druck zu malen, wenn es notwendig ist.

    4. Mit dem ganzen Körper arbeiten
    Besonders bei großen Bildern ist es wichtig in Bewegung zu bleiben, schöne Schwünge zieht man idealerweise in einer durchlaufenden Linie, ohne zwischendurch abzusetzen. Dies kann man auf großer Fläche nur dann erreichen, wenn der gesamte Körper mitmacht. Die Bewegung kommt dann also nicht nur aus dem Arm, sondern auch aus Oberkörper, Hüfte und Beinen und wenn notwendig muss man sogar noch dabei gehen bzw. laufen.
    Stelle also sicher, dass du einen guten Stand hast, der dir die notwendige Bewegungsfreiheit bietet, um deine Linie in einem Schwung zu ziehen. Am besten ist oft ein breitbeiniger Stand. Außerdem darf dir natürlich nichts im Weg sein, dass dich mitten in der Bewegung blockiert, wie z.B. ein Ast oder ähnliches.

    5. Position des Fingers
    Dieser Punkt ist fast schon ein Geheimtipp, den viele Anfänger erst sehr spät herausfinden. Die Position deines Fingers auf dem Cap ist besonders für sehr feine Linien, also Outlines oder feine Details, sehr wichtig. Hiermit kann man nämlich die austretende Farbe bzw. den Druck der Farbe auf ein Minimum reduzieren, wodurch besonders feine Linien oder auch gewollte Sprenkler und Spritzer erzielt werden können.
    Platziert man seine Fingerspitze auf der hinteren Kante des Caps, so wird dieses leicht schief hinuntergedrückt, was zu einer feineren Abstufung des Drucks führt. So erreicht man, dass nur sehr wenig Farbe austritt und man eine besonders feine Linie bei sehr langsamem Sprühen ziehen kann.

    Finger Position 1
    Finger Position 2
    Gleiches Cap, verschiedene Fingerposition

     

     

     

     

     

     


    (6.) Üben Üben Üben

    Wie bei allem anderen auch gibt es leider keinen Trick, der dich sofort perfekt malen lässt. Nur mit viel Übung bekommst Du die Sicherheit in deiner Motorik, um deine Linien perfekt zu treffen. Gehe also regeläßig an deine Hall und male. Das ist außerdem eine gute Gelegheit Kontakte zu knüpfen und vielleicht noch ein paar extra Tipps von Profis zu bekommen.

    Viel Spaß beim Sprühen
    Lennart

    Buchkritik Die Graffiti Anleitung

    Buchkritik: Die Graffiti Anleitung

    Als ich vor kurzem dieses Buch des schweizer Jungautoren Benjamin Meier entdeckte, zog es natürlich sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist am 15. Juli 2017 auf Amazon erschienen und ich habe es mir zugelegt, um es kritisch zu betrachten. Ich habe es für 21,29€ auf Amazon bekommen.

    Am Ende dieses Artikels habe ich ein Video eingefügt, welches einen kurzen Eindruck des Buches vermittelt.

    Für den ungeduldigen Leser kurz vorweg: Keine Kaufempfehlung
    (Laut der Webseite zum Buch gibt es allerdings eine Geld-zurück-Garantie, wäre also wohl möglich es mit Null Risiko auszuprobieren. www.graffitianleitung.ch)

    Aber warum?

    Erster Eindruck

    Mein erster Eindruck kam nicht vom Buch selber, sondern von der Präsentation auf Amazon. Obwohl das Buch zu dem Zeitpunkt erst seit etwas mehr als 2 Monaten zu kaufen war hatte es schon 67 Kundenrezensionen. Bis auf eine einzige Alle samt positiv, 62 Mal 5 Sterne, wenige mit 4 Sternen, die einzige kritische mit 1 Stern und komplett negativ verfasst.

    Im Vergleich hat das Buch „Graffiti School – der Weg zum eigenen Style“, welches ich auch mehrfach auf dieser Seite empfehle und das jetzt seit genau 4 Jahren auf Amazon erhältlich ist, gerade einmal 19 Kundenrezensionen insgesamt.

    Diese Tatsache machte mich schon skeptisch. Nach etwas Recherche stellte ich fest, dass dieses Buch wohl mal eine Zeit vollkommen kostenlos als E-Book erhältlich war. Dies ist eine verbreitete Praxis für neue Bücher unbekannter Autoren, um ihre Werke unters Volk zu bringen und so die ersten Kundenrezensionen zu generieren, welche spätere potenzielle Kunden zum Kauf anregen sollen.

    Wenn man sich die Rezensionen allerdings genauer ansieht, dann findet man schnell ein paar Accounts von Leuten die mehrere Buchrezensionen pro Tag verfassen. Der vermeindliche Kunde der Rezension nach meiner eigenen hat am gleichen Tag noch 10 weitere Bücher rezensiert, Alle jeweils mit 5 Sternen. Da frage ich mich doch, ob diese Rezensionen alle authentisch sind.

    Auf dem Autorenprofil auf Amazon gibt es ein Video, welches ich mir vor dem Kauf des Buches angesehen habe. Hier sieht man den sehr jungen Autor ein Graffito sprühen, welches er mit KREIDE an der Wand vorzeichnet. Für die unwissenden unter euch: Kreide ist quasi Farbstaub, und wer eine Staubschicht unter einer Lackschicht aufträgt mindert die Haftung des Lackes an der Oberfläche. Teile des Bildes könnten also vorzeitig von der Wand fallen. Eine Technik also, die nicht gerade auf Professionalität des Autors schließen lässt.

    So ging ich also mit einer schon vorgebildeten Meinung an das Buch heran, vielleicht nicht die beste Voraussetzung für eine Objektive Kritik.

    Zum Buch selbst

    Von Außen erstmal ganz ordentlich. Das Cover zeigt einen soliden Style, der auch für den Anfänger erkennbar ist. Auf der Rückseite wird heißt es es, sei „das ideale Buch, um die Kunst von Graffiti zu erlernen.“ Der Leser solle mit diesem Buch folgende Punkte lernen:

    • Wie du dein eigenens Graffiti sprayen kannst.
    • Wie du deinen eigenen Style entwickelst.
    • Wie du dich von anderen Writern abgrenzt.
    • Und wie du in die Welt der Graffiti-Kunst eintauchen kannst.

    Es folgen die Aussagen zweier „bekannter Graffiti Writer“, welche als Kommentar zum Buch dargestellt werden, aber bei genauer Betrachtung kein einziges Wort über das Buch verlieren, sondern lediglich allgemeine Tipps zum lernen vom Graffiti sind. Dies ist besonders verwunderlich da der zweite Kommentar vom Autor (CLASH) selber verfasst ist.

    Die inneren Werte

    Don´t judge a book by its cover. Wenden wir uns also nun dem Inhalt des Buches zu. Es beginnt mit einer kurzen Einleitung, welche mit den Worten endet „Graffiti ist eine freie Kunstform ohne Einschränkungen“ (S.0) nachdem von Graffiti im öffentlichen Raum gesprochen wird. Auf die gesetzlichen und rechtlichen Einschränkungen bzw. Aspekte wird hier erstmal nicht eingegangen, was ich als etwas kritisch emfinde. Durch diverse Fehler im Buch wirkt es, als sei es als eine Art Indi-Werk entstanden. Darüber hinaus wird der Leser vom Autor einige Male mit Fachbegriffen konfrontiert, ohne eine Erklärung dieser Begriffe geliefert zu bekommen.

    Der Einstieg ins Thema geschieht direkt mit einem Graffitialphabet. Dieses ist technisch von nicht all zu hoher Qualität, was mir den Eindruck vermittelte, als hätte sich der Autor etwas zu viel zu getraut. Weiter bestätigt wird dieser Eindruck auf den folgenden Seiten. So werden die einigermaßen geübten Graffitiinteressierten (zugegeben nicht die Zielgruppe des Buches) sich spätestens auf Seite 8 fragen, warum man für dieses Werk einen so hohen Preis zahlen muss, wenn man bessere Beispiele und ausführlichere Anleitungen kostenlos im Internet finden kann.

    Der herausragend wertvolle Tipp des Autors zum entwickeln eigener Buchstaben lautet „Verforme sie, bis sie dir gefallen“. Genaueren Bezug darauf, was dabei zu beachten ist und was mögliche Fehler beim Verformen der Buchstaben sein können, wird hier nicht genommen.

    Zum Punkt ‚lernen seinen eigenen Style zu entwickeln‘ hat der Autor leider nur zwei Sätze zu Papier gebracht, deren überaus hilfreiche Aussage lautet: „Wichtig ist nur, dass du mit der Zeit deinen eigenen Style entwickelst…“. Wie der Leser dies erreichen kann, wird nicht weiter erläutert. Dazu gibt es eine Seite mit lieblosen Beispielen, welche der Autor selber als „simpel“ bezeichnet und dem Einsteiger als Inspirationsquelle dienen sollen.

    Im Kapitel „Der Tag“ wird dem Graffitianfänger empfohlen seinen Tag mit Elementen wie „Pfeilen, Kronen, Kreuzen und weiteren Elementen aufzuwerten“. Weder wird hier die Bedeutung dieser Elemente erklärt noch darauf hingewiesen, dass es in der eingeschworenen Graffitiszene relativ ungern gesehen wird als Anfänger seinem Tag eine Krone aufzusetzen. Die Krone ist, wie zu vermuten lässt, Symbol von Adel. In diesem Fall Symbol dafür als Graffiti Writer besonders herausragende Leistungen erbracht zu haben, mit denen man sich den Respekt der Szene verdient hat.

    Nach diesen ernüchternden Vorläufern haben mich die Kapitel über 3-dimensinale Graffit, die Tiefe der Buchstaben sowie über Licht und Schatten  sogar positiv überascht. Inhaltlich ist dieser Teil durchaus brauchbar und für den Einsteiger gewiss hilfreich,  allerdings genau wie im Rest des Buches sind die Erklärungen in ihrem Umfang sehr zurückhaltend.

    Das erste Mal, dass der Leser mit der Praxis an der Sprühdose konfrontiert wird, ist mit der Erklärung, wie man Highlights in einem Graffito sprüht, was beim Sprühen chronologisch so ziemlich das letzte ist, das man an einem Bild macht. Im Anschluss folgen Erklärungen zu Schablonen und Klebeband, was ich von der Reihenfolge etwas verwunderlich finde, da dem Leser hier mit keinem Wort der grundlegende Umgang mit der Sprühdose erklärt wird.  Übrigens geschieht dies auch im ganzen Rest des Buches nicht.

    !!!Ganz genau, in diesem Buch mit dem Titel „Die Graffiti Anleitung“ wird dem Leser nicht beschrieben, wie man eine Farbsprühdose zu handhaben hat!!!

    Aber kommen wir zum Kernteil des Buches. In einer vierseitigen Anleitung mit 20 kleinen Einzelbildern und einem kurzen Satz pro Bild wie z.B.: „Füge auch hier eine ähnliche Farbe hinzu“ wird in für mein Verständnis sehr untypischer Reihenfolge, und mit einer für klassisches Graffiti eher fragwürdigen Technik, der Versuch unternommen dem unwissendem Leser beizubringen sein eigenes Graffito zu sprühen. Der Autor klebt die komplette Sillhouette des Styles mit Malerkrepp ab, um die Fill Ins (Farben innerhalb der Konturen der Buchstaben) zu sprühen, was zwar prinzipiell keine schlechte Technik  ist, allerdings unter Style Writern meiner Erfahrung nach eher wenig praktiziert wird. Eine andere Vorgehensweise für den fortgeschrittenen Anfänger wird hier nicht erwähnt.

    Im Kapitel „Character“ werden anstelle einer Erklärung oder Anleitung zum Erstellen eines Characters ausschließlich Fotos von gesprühten Graffiti Charactern gezeigt und dies auch noch ohne deren Autoren in irgendeiner Weise zu kreditieren. Die einzige Erläuterung an dieser Stelle dient der Klärung des Begriffs.

    Wieder positiv beeindrucken konnte mich das Buch mit dem kurzen Kapitel über Anamorphose, also das malen eines Bildes, mit der optischen Illusion, es würde sich nicht flach auf der Oberfläche, sondern im dreidimensionalen Raum davor befinden. Leider könnten auch hier die Erläuterungen etwas ausführlicher sein. Dieses Können hatte ich dem Autor bis zu dieser Stelle im Buch nicht zugetraut.

    Erst ab Seite 80 wird nun endlich auf den rechtlichen Aspekt von Graffiti als Straftat eingegangen. Auch dies geschieht allerdings wieder auf eine so reduzierte und simple Weise, dass es für ein Buch zum Thema Graffiti meiner Meinung nach etwas unzureichend ist. Auf einer Seite, die ansonsten nur aus Bildern besteht, findet sich dann noch das Zitat „Illegales Sprayen lohnt sich nicht“. Dass darunter als Urheber dieses weisen Ausspruches der Writername Clash steht lädt zum Schmunzeln ein, wenn man bedenkt, dass der Autor des Buches Benjamin Meier a.k.a. CLASH ist und er sich hier also wieder einmal selber zitiert.

    Desweiteren folgen Bilder mit der Überschrift „WALL OF FAME…“. In der Schweiz oder in anderen Teilen des deutschsprachigen Raumes mag das die verbreitete Betitelung einer legalen Graffitiwand sein, allerdings kenne ich aus meinem Umfeld nur den Begriff „Hall of Fame“. Die andere Version kenne ich als das, was Leute sagen, die sich verhört haben und nie korrigiert worden sind, weil „Wall“ als Wand ja auch durchaus Sinn ergibt.

    Wenn sich der Autor dann endlich den benötigten Materialien zuwendet, erwähnt er zu Sprühdosen nur ein einziges Produkt, die Monatana Gold Dose, welche ohne Frage eine erstklassige Dose ist, Alternativen nennt er jedoch nicht. Warum man in einem Buch, welches potentiell im gesamten deutschsprachigen Raum gelesen wird, einen einzigen Laden in der Schweiz nennt, anstatt einer Liste von Läden oder Onlineshops, in denen man diese Sprühdose erwerben kann, wird mir nicht ganz klar. Auch auf den Unterschied zwischen High Pressure und Low Pressure -Dosen wird nicht im geringsten eingegangen. Zu Makern wird nur ein Foto von drei edding 3000 gezeigt und der Hinweis, man könne „Filzstifte verwenden“, dass es diverse Acrylmaker speziell für das malen von Graffiti-Kunst, oder auch Grafikmarker auf Alkoholbasis gibt, die man dem Leser empfehlen könnte, scheint dem Autor nicht in den Sinn gekommen zu sein.

    Zum Thema Atemschutz fällt dem Autor nur ein, dass es zu einer „hohen Schädigung der Atemwege führen kann“, wenn man den Farbstaub einatmet. Dass aber auch die Lösungsmittel eine Gefahr für die Leber darstellen wird hier nicht erwähnt. Darum zeigt das Foto wohl auch nur einen Einwegatemschutz und nicht eine professionelle Atemschutzmaske mit auswechselbaren Gas- und Partikelfiltern, wie sie die meisten Graffitikünstler bei der Arbeit tragen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Fehlen von Atemschutz bzw. schon die Verwendung zu alter Filter zu stark erhöhten Leberwerten führen kann.

    Das Wort Stencil schreibt der Autor konsequent falsch, nämlich „Stencyl“, was erneut den Anschein mangelnden Fachwissens vermittelt.

    Gegen Ende gibt es noch einige Bildbeispiele anderer Künstler sowie die Empfehlung des YouTube Kanals von Saikone, einem erfahrenen Graffitikünstler, welcher sein fundiertes Wissen vollkommen kostenlos in seinen Videos mit seinen Zuschauern teilt. Im Gegensatz zu den umfangreichen Tutorials (inzwischen über 120) von Saikone zeigt dieses Buch leider eher mindere Qualität zu hohem Preis und schließt mit dem Satz ab: „Du hast nun das Buch gelesen und besitzt das Wissen, um dein eigenes hochwertiges Piece zu sprayen.“(S.127) Was ich persönlich in Anbetracht der Qualität der im Buch enthaltenen Tipps als leicht anmaßend empfinde.

    Zusammenfassung

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Buch seinem relativ hohen Preis nicht gerecht wird. Der vollkommen unerfahrene Leser kann hier zwar durchaus einige wertvolle Dinge lernen, wird aber schnell an die Grenzen des Buches stoßen. Von den 4 Punkten, die es als zentrale Lehrstoffschwerpunkte angibt, kann es gerade mal einen einzigen halbherzig erfüllen. In seinem wenigen Text tummeln sich unangemessen viele Fehler, es ist nicht wirklich gut gesetzt (der Text ist auf einigen Seiten abgeschnitten) und verschwendet mit seinen vielen überflüssigen schwarzen Balken eine Menge Tinte, die in ausführlicheren Erläuterungen besser investiert worden wäre. Als kostenlose Anleitung, fände ich es eine gute Leistung, die Anerkennung verdienen würde. Für ein Drittel oder die Hälfte des Preises wäre es meiner Meinung nach noch akzeptabel, aber dafür 21€ zu verlangen (Ursprünglich sogar mal über 29€), dann nicht einmal die auf dem Cover gemachten Versprechen zu halten und so sparsamen Inhalt abzuliefern, empfinde ich persönich als ziemlich dreist. Alles in Allem macht es auf mich den Eindruck nur schnelles Geld verdienen zu wollen, ohne großen Wert auf Qualität zu legen, oder aber ist es das Resultat massiver Selbstüberschätzung. Eines muss ich dem Autor allerdings noch anerkennen: Den Mum zu haben dieses Werk kostenpflichtig zu veröffentlichen, hätte ich nicht. Respekt dafür. 😉

    Wer einen Ratgeber sucht, um sich nachhaltiges Wissen zum Thema Graffiti anzueignen, der einen während seines Lernprozesses über längere Zeit begleitet, dem rate ich davon ab dieses Buch zu kaufen, da es nur wenig Mehrwert bietet und eher ein Bildband als eine Anleitung darstellt. Wenn man allerdings das Geld etwas locker sitzen hat und beim Thema Graffiti und zeichnen noch so gut wie auf Null steht, dann kann es nicht schaden sich dieses Buch zuzulegen. Lediglich in Relation zum Preis beurteile ich dieses Buch als unzureichend.

    Stattdessen empfehle ich guten Gewissens das Buch Graffiti School, es kostet nur rund 25 Euro und bietet ein vielfaches an nützlichen Informationen, Anleitungen und Übungen.

    Viel Spaß beim Sprühen!

    LennArt


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    Graffiti auf Schrank

    Graffiti für Anfänger 7: Outlines ziehen

    Mit den Outlines kann ein ansonsten gutes Piece in die Bedeutungslosigkeit fallen oder ein simples Piece herausragen. An den Outlines kann man oft erkennen, ob ein Writer ein Frischling oder ein Könner ist. Für viele Graffitianfänger ist das schwierigste beim Sprühen das Ziehen der Outlines und bei dem Gedanken über ein zufriedenstellendes Bild Linien drüber zu malen, die das ganze Bild versauen könnten, wird so manch Einer recht nervös. Um deine Outlines zu verbessern habe ich daher hier ein paar Tipps zusammengestellt.

    Das Cap
    Die Wahl des richtigen Caps ist essentiell für gute Outlines. Am besten ist natürlich ein Skinny Cap, doch auch hier gibt es Unterschiede. Suche dir ein Cap mit sauberer Kante und niedrigem Druck.

    Die Dose
    Auch mit der Dose kann man den Erfolg der Outlines unterstützen. Um es dir leichter zu machen die Outlines sauber zu ziehen wähle am besten eine Low Pressure Dose. Noch besser ist es, wenn du eine Dose benutzt, die schon weniger als halbvoll ist. Dadurch hat sie noch geringeren Druck und erleichtert dir das ziehen der Outlines noch etwas mehr. Low Pressure Dosen sind z.B. Molotow Premium, Montana Gold oder mtn 94

    Die Technik
    Am wichtigsten ist natürlich die Technik, aber was ist die richtige Technik für saubere Outlines?

    • Zuerst einmal solltest du die Outlines in kurze Abschnitte unterteilen, die du jeweils in einer fließenden Bewegung ohne Unterbrechung ziehen kannst.
    • Benutze beim Malen deinen gesamten Körper: Bleib nicht steif, sondern bewege deinen ganzen Körper mit. Besonders bei großen Bögen hast du so mehr Bewegungsfreiraum. Schulter und Ellenbogen sollten sich natürlich frei bewegen können.
    • Für ungeübte Writer ist es sehr hilfreich die Outlines Stück für Stück einzuüben. Dafür fährst du jeden Abschnitt vor dem sprühen mehrfach mit der Dose hin und her ohne zu sprühen, um den Verlauf der Linie zu üben. Sobald du dich sicher fühlst und meinst die Linie zu treffen drückst du aufs Cap und sprühst den Abschnitt.
    • Dickere Outlines. Male die Outlines von der Stärke von eineinhalb bis zwei Strichen, so hast du etwas Spielraum, um Fehler auszubessern. Ein sehr geübter Writer schafft es natürlich gute Outlines von einer einzigen Strichstärke zu malen, aber dafür ist eben viel Übung nötig.
    • Üben, üben, üben!

    Wenn du wirklich gut werden möchtest, dann solltest du versuchen einmal pro Woche ein kleines Piece an deiner örtlichen Hall of Fame (legalen Wand) zu malen. Wenn du bei gutem Wetter an eine beliebte Hall gehst, dann kannst du hier manchmal nette Kollegen treffen, die bereit sind, ein paar Tipps mit dir zu teilen.

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    Keep spraying! Viel Spaß beim Sprühen!

    LennArt

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    Für Anfänger empfehle ich dieses Buch:


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    Graffiti Handwerkszeug

    Graffiti für Anfänger 6: Das Handwerkszeug

    Als Anfänger, der sein Können etwas vertiefen möchte, fragt sich der Eine oder Andere vielleicht was außer Sprühdosen und Caps eigentlich noch in den „Werkzeugkoffer“ eines Sprayers gehört. Um diese Frage zu beantworten habe ich hier eine umfangreiche Liste zusammengestellt von allem, was ein gut ausgestatteter Graffitikünstler haben sollte. Die folgende Liste kann natürlich auch als Orientierung für Geschenkideen dienen, wenn Du dich fragst, was Du einem Graffitibegeisterten schenken kannst.

    Für eine bessere Übersicht habe ich die Liste einfach mal in drei Bereiche unterteilt. Viele der hier genannten Gegenstände bekommt man in Graffiti Stores, im Internet z.B. bei inflammable oder overkill und auf amazon, oder in Baumärkten.

    Dies ist einer reine Auflistung, in späteren Artikeln werde ich darauf eingehen, wozu und wie man die einzelnen Gegenstände einsetzt.

    Die grundlegenden Utensilien eines Sprühers oder Writers

    Zum Sprühen:

    • Sprühdosen (mehr darüber hier)
    • Caps (Sprühköpfe)
    • Acrylmarker (z.B. Molotow Marker)
    • Wandfarbe
    • Farbrolle
    • Pinsel
    • Malerkrepp
    • Zeitungspapier
    • Leinwände
    • Staffelei
    • Bastellskalpell (zum schneiden von Schablonen)
    • Schneideunterlage
    • Gummi- oder Latexhandschuhe
    • Atemmaske mit Partikel- und Gasfiltern
    • Arbeitskleidung (die dreckig werden darf)
    • Nagellackentferner oder Aceton zum entfernen von Farbresten

    Zum Zeichnen zuhause:

    • Bleistifte
    • Blackbook (so nennen die Writer ihr Skizzenbuch)
    • Zeichen- oder Druckerpapier
    • Marker auf Wasser- oder Alkoholbasis (z.B. Stylefile Marker)
    • Aquarellstiffte
    • Aquarellpinsell
    • Kalligraphiestifte oder Marker
    • Fineliner
    • Filzstifte

    Für den Fortgeschrittenen oder Profi:

    • Dosengürtel (Molotow Can Belt)
    • Schere und Kartonstücke
    • Malervlies
    • Plastikfolie
    • Meterstab oder Maßband
    • Wasserwaage
    • Teleskopstange für Farbrollen
    • Schleifpapier oder Schleifmaschine
    • Verschiedene Grundierungen
    • Lappen zum reinigen der Oberflächen
    • Winkel
    • Bindfaden (als großer Zirkel auf einer Wand)
    • Trittleiter
    • Overheadprojektor oder Beamer mit Laptop
    • Stancil Cutter oder evtl. sogar besser Lötkolben mit feiner Spitze
    • Schablonenfolien (Mylarfolie)
    • Einen Werkstatttacker
    • Hammer und Nägel
    • Rahmenleisten zum bauen von Keilrahmen
    • Leinwandstoff auf der Rolle

     

    Das ist meine Liste der wichtigsten Werkzeuge eines Graffitisprayers.
    Viel Spaß beim Spühen!
    Lennart


     

    Graffiti lernen für Anfänger 5: Bestandteile eines Styles

    In diesem Artikel werde ich die grundlegenden Elemente eines klassischen Graffiti Style auflisten und beschreiben, um dem Anfänger einen Überblick und mehr Verständnis über diese Materie zu verschaffen.

    Jeder klassische Style setzt sich meist aus den immer gleichen Grundbausteinen zusammen, welche diese sind erfährst du hier.

    Graffiti Style OutlineOutline

    Das wichtigste Element eines Styles ist und bleibt die Outline, als die Kontur. Man könnte alles andere entfernen, aber solange die Outline bleibt ist der Style erkennbar.
    Die Outline ist die Kontur eines jeden Buchstabens und ist meistens nur einfache bis maximal zweifache Strichbreite dick. Beim Sprühen würde man die Outline fast zum Schluss ziehen, da diese besonders sauber und ordentlich sein soll und nicht von anderen Farben überdeckt oder angeschnitten sein darf. Für viele ungeübte Writer ist dies das schwierigste am ganzen Bild, da man sich hier die wenigsten Fehler erlauben kann. Natürlich zeichnet man zu Beginn des Bildes schon die Proportionen des Styles an die Wand. Dies tut man jedoch nur skizzenartig und meist mit den Farben, mit denen man später die Buchstaben ausfüllt. Die letztendliche Outline sprüht man kurz vor Schluss des Bildes.

     

     


    Fill-In

    Die Farben im Innern der Konturen nennt man Fill-In, also die Füllung des Buchstaben. Sie setzen sich häufig aus Farbverläufen (Fadings) und simpel geformten Flächen zusammen. Hier kann man so ziemlich machen was man will, wichtig ist nur auf eine gewisse Stimmigkeit der Farben zu achten. Beim Sprühen eines Style würde man das Fill-In entweder als erstes oder gleich nach dem Hintergrund sprühen.

     

     

     

     


    Background

    Wie die anderen Elemente wird auch der Hintergrund häufig auf englisch benannt. Ein Hintergrund kann komplett einfarbig, abstrakt oder auch eine ganze Landschaft sein. Es ist Sinnvoll den Hintergrund als erstes zu sprühen und diesen, genau wie den Rest des Bildes, vorwiegend von oben nach unten zu arbeiten. Beliebte Element im Background sind Pfeile oder Bubbles.

     

     

     

     

     


    Block oder 3D Block

    Der Block soll dem Buchstaben Tiefe geben. Er wird meistens in einem Schritt bzw. gleich nach der Fill-In gemalt. Man kann den Block parallel verlaufen lassen, also alle Kanten in die gleiche Richtung ziehen, oder perspektivisch mit einem Fluchtpunkt. Die Alternative zum Block ist der Schatten.

     

     

     

     

     


    Second Outline

    Die Kontur um die Kontur. Diese zieht man für gewöhnlich um den kompletten Style herum, ohne dabei die in die Buchstaben einzudringen. Die Second Outline oder einfach nur Second dient dazu einen Kontrast zwischen Style und Background zu schaffen. Der Style soll sich klar vom Background abheben. Meistens ist die Second etwas breiter als die Outline, dadurch ist die leichter zu sprühen und kann auch dazu dienen Fehler in der Outline zu korrigieren.

     

     

     

     

     


    Graffiti Beispiel Highlights

    Highlights

    Die Highlights sind für gewöhnlich das letzte I-Tüpfelchen am Bild. Für den Writer ist es auch eine Art Belohnung für den fertigen Style. Es sind die Lichtreflexe einer gedachten Lichtquelle, die den Style ausleuchtet. Daher setzt man sie einer gewissen Logik folgend. Für gewöhnlich denkt man sich nur eine Lichtquelle und überlegt dementsprechend wo die Lichtreflexe auf den Style gesetzt werden müssen. Es sind weiße oder sehr helle Striche oder Punkte, häufig mit einem gefadeten Schein drumherum und dem klassischen „Glanzstern“, der einen Lichtreflex (Flare) wie in einer Kameralinse darstellen soll.

     

    Das sind die wesentlichen Bestandteile eines klassischen Graffiti Styles. Ich hoffe du hast etwas gelernt.
    Viel Spaß beim Sprühen
    Lennart

    Noch ein Buchtipp für Graffitineulinge:


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    Innenraum Graffiti Büro Style

    Kurzanleitung: Graffiti Buchstaben zeichnen Schritt für Schritt

    Zeichnest Du gern und hast dich schon immer gefragt, wie man Graffiti Buchstaben richtig zeichnet?

    Für alle Einsteiger, die sich auf die Schnelle einen Überblick darüber verschaffen wollen, wie man Buchstaben im Graffiti Stil zeichnet habe ich hier eine Schritt für Schritt Anleitung auf das Wesentliche reduziert.


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    Los geht’s!
    Die ersten 2 Schritte dienen eher dem Verständnis und müssen nicht zwangsläufig auf dem Papier durchgeführt werden. Du kannst diese auch im Kopf durchführen und mit Schritt 3 anfangen.

    Schritt 1:

    Überlege dir welchen Buchstaben du zeichnen möchtest und zeichne diesen wie einen gewöhnlichen Druckbuchstaben. Achte dabei darauf aus wie vielen Linien der Buchstabe besteht. In meinem Beispiel besteht das R aus insgesamt 3 Linien, 2 geraden und einem Bogen. Ein E besteht aus 4 geraden Linien, ein O aus nur einer Linie, nämlich einem geschlossenen Kreis.

    Schritt 2:

    Dies ist der wichtigste Schritt. Ersetze jetzt jede Linie deines Ausgangsbuchstabens durch einen „Balken“. Balken können genau wie Linien auch um die Kurve verlaufen. Zeichne also um jede Linie einen Balken herum. Wenn du das geschafft hast steht das Grundgerüst deines Buchstabens.

    Graffiti Buchstaben zeichen Schritt für Schritt 1
    Schritt 1 – 3
    Schritt 3:

    Wenn man einmal weiß wie Schritt 1 und 2 funktionieren fängt man eigentlich erst bei diesem Schritt an. Zeichne nun noch einmal mit einem Bleistift deinen Buchstaben, aber diesmal nur aus den Balken, ohne den Druckbuchstaben im Innern.

    Schritt 4:

    Nimm nun einen Filzstift zur Hand und zeichne die äußeren Konturen des Buchstabens nach. Lasse dabei die Stellen aus, an denen sich die Balken überschneiden. Diese Kontur nennt man im Graffiti die Outline.

    Schritt 5:

    Nun fügen wir Tiefe hinzu. Dazu tun wir so, als ob wir den Buchstaben schräg oder seitlich versetzen. Zeichne dafür von den Ecken des Buchstabens kurze gleichlange Linien, welche alle in die selbe Richtung verlaufen. Tu dies nur für die Ecken, an denen die neue Linie nicht innerhalb des Buchstabens verläuft. Anschließend verbindest du diese kurzen Versetzungslinien. Die so entstehenden Konturen müssten parallel zu den vorhandenen Konturen des Buchstabens verlaufen. Der Buchstabe sollte nun aussehen, als hätte er Tiefe. Wie als hätte man ihn aus einem Holzbrett herausgeschnitten. Diese Tiefe nennt man im Graffiti den 3D Block oder nur Block.

    Graffiti Buchstaben zeichen Schritt für Schritt 2
    Schritt 4 – 6
    Schritt 6:

    Male den Buchstaben bunt aus. Die bunte Farbe im Innern der Konturen des Buchstabens nennt man im Graffiti das Fillin. Hier kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Übliche Elemente sind z.B. Farbverläufe, geometrische Formen oder andere Farbfläche wie Kreise, Rechtecke usw.
    In meinem Beispiel kannst du sehen, wie ich die Tiefe des 3D Blocks noch zusätzlich mit einigen Linien herausgehoben habe, die parallel zum Block verlaufen. Die weißen Linien im Block und im Fillin sollen adeuten, dass der Buchstabe von einer Lichtquelle angeleuchtet wird. Diese meist weißen Details nennt man Highlights.

    Zum Schluss kannst du noch mit einer knalligen Farbe eine zweite Kontur um den gesamten Buchstaben samt Block zeichnen. Diese wird Second Outline genannt. Und Anschließend fügst du einen Hintergrund hinzu.

    Nun ist dein Graffiti Buchstabe fertig.

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    Kurzanleitung: Graffiti Buchstaben zeichnen Schritt für Schritt
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    Online Shops für Graffiti-Spraydosen und Alles, was dazu gehört sind z.B.graffitilager, graffitiboxshop oder overkill.

    Wenn du es ganz genau wissen willst, dann ließ doch meinen detalierteren Artikel zu diesem Thema , indem ich noch mehr auf den Ursprung und die Logik von Graffiti eingehe.

    Viel Spaß beim Zeichnen.
    Lennart

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    Check mal unsere Shirts!

    Ein Buchtipp:

    Wo kauft man Graffiti-Spraydosen?

    Sprühdosen für Graffiti kaufen, Tipps für Anfänger.

    Wer mit Graffiti anfangen möchte und nicht weiß welche Sprühdosen dafür geeignet sind oder wo man sie kauft, für den habe ich hier eine kurze Zusammenfassung zum Thema Graffiti-Spraydosen kaufen.

    Heutzutage kauft man Farbsprühdosen für Graffiti, oder allgemeiner Sprühdosen für künstlerische Anwendungen, schon lange nicht mehr im Baumarkt. Das waren die 1980er und 90er Jahre. Graffiti hat sich seit dem extrem weiter entwickelt und damit auch die Sprühdosen. Heute gibt es für alle möglichen Ansprüche die richtige Dose. Diese werden längst gezielt für Graffiti hergestellt und dementsprechend auch genau für diesen Zweck und die entsprechende Zielgruppe verkauft.

    Wo kauft man also Sprühdosen?

    Grundlegend gibt es da drei Möglichkeiten:

    1. Im Graffiti- oder Hiphop Store.

    Mittlerweile gibt es schon in vielen größeren Städten spezielle Läden, welche sich auf die Hiphopkultur spezialisiert haben. Neben Kleidung, Mützen und Sneakers haben nicht wenige dieser Läden auch ein Angebot an Graffiti-Sprühdosen.

    2. In Läden für Künstlerbedarf.

    Dank der positiven Entwicklung von Graffiti ist es inzwischen auch in der Kunstszene immer weiter verbreitet mit Sprühfarben zu arbeiten. Dieser Entwicklung passen sich auch die Händler für Künstlerbedarf an, weswegen man in einigen Läden neben dem klassischen Angebot an Mal- und Zeichenwerkzeug auch immer häufiger eine kleine Auswahl an Graffiti-Sprühdosen und entsprechendem Zubehör findet.

    3. Im Internet

    Gibt es noch irgendetwas, das man heutzutage nicht im Internet kaufen kann? Auch das Handwerkszeug eines Sprayers kann man online einkaufen und sich bequem nach Hause liefern lassen. Online Shops für Graffiti-Spraydosen sind z.B. graffitilager, graffitibox, betterrun, overkill, Inflammable oder sogar Amazon. Bei letzterem zahlt man allerdings teilweise fast das Doppelte als in richtigen Graffitishops!

    Graffiti Sprühdosen

    Welche sind die richtigen Dosen?
    Einige der hierzulande beliebtesten Marken heißen Montana, Molotow, mtn, Kobra, Ironlak oder Loop. Allgemein unterteilen sich die Sprühdosen in high- und low pressure Dosen, also Hoch- und Niedrigdruckdosen. Je höher der Druck in der Dose, desto gröber die Striche. Wer schnell viel Fläche ausmalen möchte oder generell auf großer Fläche arbeitet, der ist mit high pressure besser bedient. Low pressure sind eher für feinere Arbeiten wie z.B. Arbeiten auf Leinwand oder allgemein Fotorealismus. Ich persönlich benutze am liebsten die Sprühdosen der deutschen Qualitätsmarke Montana. Hier gibt es eines der umfangreichsten Angebote. Neben den normalen Farbsprays gibt es zum Beispiel Grundierung, Reinigungsspray, Reisslack oder Lack mit Marmoreffekt und sogar Kreidespray. Zum ganz normalen sprühen auf Wand oder Fassade eignen sich von Montana am sehr gut die Black. Darüber hinaus gibt es die Montana Gold, mit besonders geringem Druck für feineres Arbeiten und flexiblerem Lack der sich z.B. besser für Arbeiten auf Leinwand eignet, die z.B. für den Transport gerollt werden muss.
    Eine weitere der beliebtesten Spraydosen, vielleicht sogar die weltweit meistgenutzte, ist die Molotow Belton Premium (Low). Dies ist die Marke mit der größten Farbpalette und eine sehr gute Dose sowohl für große, als auch für feine Arbeiten. Was mir an dieser Dose allerdings nicht gefällt, ist der hohe Druckpunkt. Man muss wesentlich mehr Kraft aufwänden, um zu sprühen. Daher finde ich die Arbeit mit Montana wesentlich angenehmer. Die Molotow Premium ist allerdings für Anfänger sehr gut geeignet.

    sprühköpfe Caps

    Für den absoluten Sprühanfänger sei noch gesagt, dass man zum Sprühen nicht einfach nur eine Sprühdose braucht. Besonders für Anfänger ist es wichtig auch ein paar extra Sprühköpfe, genannt Caps, zu kaufen. Wenn man eine Sprühdose kauft, dann ist auf dieser immer ein Standard Cap drauf. Gerade als Anfänger ist es aber schwer mit einem Standard Cap anständig zu sprühen. Die Standard Caps sind von Marke zu Marke verschieden, aber für gewöhnlich hat ein Standart Cap einen zu hohen Druck für den Anfänger. Der Anfänger sollte sich am besten ein paar Skinny Caps dazu kaufen. Diese haben einen niedrigeren Druck und geringere Farbmenge.


    Was kosten Graffiti-Sprühdosen?

    Eine richtgie Dose zum Graffitisprühen (400 ml)  kostet etwa zwischen 2,95 € und maximal 4,50 €. Wobei auch 4,50 € schon eher überteuert sind, normalerweise zahlt man auch für beste Qualität nicht mehr als 3,95 €. Finger weg von Baumarktdosen für 8, 12 oder 14 €!!! Für das Geld kann man im Graffitishop wesentlich mehr Spaß haben.
    Ein Cap (Sprühkopf) kostet zwischen 0,15 und 0,40 Cent.

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    Jetzt weißt du welche Dosen du brauchst und wo du sie bekommst.
    Hier noch ein Buchtipp für Graffitianfänger:

    Viel Spaß beim Sprühen
    Lennart


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    Trick: Verstopfte Sprühdose? Das hilft!

    Viele kennen das. Man hat eine frische Sprühdose und sie verstopft beim ersten Sprühen. Hier zeige ich dir meinen Trick, wie du eine verstopfte Sprühdose sauber und einfach befreien kannst.

    Das Verstopfen ist immer die Folge von unausreichendem Schütteln. Oft merkt man am Klang der Kugeln im Innern, dass die Farbe verdickt ist. Wenn man eine frische Dose nicht genügend schüttelt, dann kann sie gleich beim ersten Strich verstopfen. Wenn das passiert, dann ist nicht bloß das Cap verstopft, sondern vor allem das Ventil an der Dose, so dass ein frisches Cap auch nicht weiterhilft.

    Was hilft da noch? Manchmal kann es helfen einen Nagel in das Ventil zu drücken, was allerdings beim Erfolg in einer großen Schweinerei enden kann.

    Doch die beste Lösung für dieses Problem ist wesentlich sauberer und hilft sogar bei absoluten Härtefällen. Das Geheimnis heißt Nagellackentferner oder Aceton. Bevor man allerdings irgendetwas gegen die Verstopfung unternimmt, sollte man noch mal eine gute Weile kräftig schütteln, damit sich die Sprühdose nicht gleich wieder verstopft sobald man die erste Verstopfung löst.
    verstopfte Sprühdose reinigen
    Nach dem Schütteln träufelt man einfach ein paar Tropfen Nagellackentferner in das Ventil der Dose, wartet 10 Sekunden oder auch etwas länger und setzt dann ein Fatcap drauf und sprüht. Bei besonders hartnäckigen Verstopfungen muss man diesen Trick zwei- bis dreimal wiederholen, aber bisher hatte ich hiermit auch bei den schwierigsten Fällen Erfolg.

    Nagellackentferner oder auch Aceton aus dem Baumarkt sollte man als Profispüher sowieso immer dabei haben.

    Nun weißt du, wie du deine verstopften Kannen doch noch nutzen kannst.

    UPDATE 22.06.2018:
    Wenn das immer noch nicht klappt, dann kann man es noch mal mit einem Aceton Spray versuchen. Hiermit einfach ein bisschen in das Ventil der Dose sprühen. Eventuell sogar in Verbindung mit einem Transfer bzw. Mixing Cap oder zwei Needle Caps. Aceton Spray ist auch super um alte Caps frei zu pusten und sie somit länger verwenden zu können. Montana Aceton gibt es zum Beispiel hier.
    Wenn du mit einem Transfer Cap ins Innere der verstopften Dose pusten möchtest, um innen liegende Verstopfungen zu lösen, dann muss die verstopfte Dose kalt und die Aceton Dose warm sein, da ich davon ausgehe, dass die verstopfte Dose noch nahezu voll ist. Außerdem sollte die Aceton Dose mögichst ganz frisch sein. Lege die verstopfte Dose dazu ein paar Minuten ins Eisfach, maximal 10, und stelle die Acetondose 10 minuten in die Sonne oder neben eine Heizung. DIES ABER AUF EIGENE GEFAHR!!! EINE DOSE, DIE ZU HEISS WIRD, KANN WEGEN DES ZU HOHEN DRUCKS EXPLODIEREN!!!
    Dann setze das Transfer Cap, oder alternativ zwei zusammengesetzte Needle Caps, auf die Dosen. Drück dann ZUERST das Cap auf der Aceton Dose herunter und DANACH das auf der verstopften Dose. Ich habe das bisher selber noch nicht ausprobiert, aber theoretisch müsste es funktionieren. Denk daran die verstopfte Dose vorher noch einmal gut zu schütteln.

    Viel Spaß beim Sprühen,

    Lennart


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    Graffiti lernen für Anfänger 4: Die Buchstaben – Style Writing

    In diesem Artikel lernst du die Grundlagen zum Zeichnen von Graffiti-Buchstaben. Ich gebe dir  einen Einstieg ins Thema und wichtige Tipps damit du sofort loslegen kannst und weißt worauf es dabei ankommt.


    Nimm an meiner Umfrage teil!


    Obwohl ich selbst von Anfang an eher Charakter-Maler als Style-Writer war und heute hauptsächlich den Fotorealismus ausübe, ist das Style-Writing auch für mich eine Pflichtdisziplin.  Style Writing ist aus dem modernen Graffiti nicht mehr wegzudenken und auch bei unserer Arbeit als Graffitikünstler kommt es immer wieder vor, dass ein Kunde einen Style haben möchte.
    In diesem Artikel geht es um die richtige Form der Buchstaben und wie man zu einem guten Style kommt.

    Um einen guten Style entwerfen zu können, sollte man die Logik dahinter kennen und verstanden haben. Wenn man das geschafft hat, dann ist schon eine große Hürde überstanden.
    Das wichtigste ist aber auch beim Graffiti das Üben, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch du wirst nicht besser werden, wenn du nicht viel übst. Also am besten jeden Tag ein bisschen sketchen (zeichnen).

    Der Ursprung des Style-Writing

    Die Basis des Graffiti-Styles liegt eigentlich in der Kalligraphie, der Kunst des Schönschreibens. Auch wenn sich das Graffiti nicht direkt daraus entwickelt hat und die ersten Graffiti-Styles nicht viel mit Schönschreiben zu tun hatten, kann man doch sagen, dass das Graffiti so eine Art Mutation der Kalligraphie darstellt.
    Wenn man also versteht wie die Kalligraphie funktioniert, dann versteht man auch die Logik hinter den stylischen Buchstaben aus dem Graffiti. Heutzutage gibt es sogar eine neue Disziplin, das sogenannte Calligrattiti, die Kombination aus Kalligraphie und Graffiti Tags.

    Bei der Kalligraphie schreibt man häufig mit einer breiten Feder, mit der man breite Striche in Schreibrichtung und und feine Linien in 90° zur Schreibrichtung ziehen kann. So kann man die Buchstaben aus breiten Balken und dünnen Strichen aufbauen. Zieht man mit der Kalligraphiefeder eine Kurve, ohne die Feder dabei zu drehen, so bekommt man einen Bogen, der in seiner Breite kontinuierlich ab- oder zunimmt, je nachdem in welche Richtung man ihn zeichnet.

    Bedingt durch die Form der Feder folgen die Buchstaben, welche man mit einer solchen Feder zeichnet, also gewissen Gesetzmäßigkeiten. Die Balken haben eine bestimmte Dicke, die Kanten sind parallel zueinander und die Breite des Striches ist abhängig von seiner Richtung.

    Wenn du diese Gesetzmäßigkeiten im Hinterkopf behältst, während du deinen Style kreierst, ist das schon mal ein großer Schritt. Denn erst wer die Regeln kennt, kann sich über sie hinwegsetzen. Wenn du ein wirklich guter Writer werden willst, dann kann ich dir nur empfehlen nebenher auch viel Kalligraphie zu üben.

    Um noch mal zu verdeutlichen, was ich über die Kalligraphie behaupte habe ich in Abbildung 2 die Evolution eines E‘s tatsächlich mit einer Feder gezeichnet.

    Evolution Graffiti Buchstabe E
    Abbildung 2

    Schritt für Schritt zu deinem Graffiti

    Da du jetzt den Ursprung kennst machst du im nächsten Schritt aus einem gewöhnlichen Buchstaben einen im Graffiti-Stil, indem du lernst ihn Stück für Stück weiterzuentwickeln. Zuerst zeichnest du einen ganz gewöhnlichen Druckbuchstaben, so wie er in jedem Buch zu finden ist. Was allerdings bei einem Druckbuchstaben eine Linie ist, zeichnest du als Balken. Für jede Linie wird ein durchlaufender Balken mit vier Seiten gezeichnet.

    Wie du in Abbildung 3 Figur 2 siehst besteht jeder Buchstabe aus einzelnen Balken (oder auch Blöcken), wie hier durch das E verdeutlicht. Für die Qualität deines Styles ist es wichtig, dass du jeden Balken einzeln zeichnest und dabei alle Linien voll bis zum Ende durchziehst, wie man hier gut in Figur 2 und 3 erkennen kann. Überflüssige Linien werden später ausradiert oder übermalt.

    Graffitibuchstabe Schritt für Schritt
    Abbildung 3

    Wenn du also deinen Ausgangsbuchstaben hast und weißt aus welchen Balken er sich zusammensetzt, kannst du anfangen diese Balken kreativ zu verändern.
    Dabei ist es aber sehr wichtig, dass stets das Grundgerüst des Buchstabens intakt bleibt. Du kannst einzelne Balken verlängern oder verkürzen, sie z.B. an einem Ende dicker werden lassen und sie außerdem noch krümmen oder knicken wie in Figur 3 zu sehen. Am Ende kannst du noch Balken hinzufügen wie ich es weiter oben in Abbildung 2 Figur 3 getan habe. Solche Balken könnte man als Dekorationsbalken bezeichnen, da sie nur der Verschnörkelung dienen und nicht zum Hauptgerüst des Buchstabens gehören.

    Auch bei Figur 4 aus der Abbildung 2 sieht man deutlich, dass ich etliche Dekorationsbalken hinzugefügt habe, aber das Grundgerüst nach wie vor intakt ist. Die einzelnen Balken haben sehr dynamische Schwünge bekommen, wie es in der Kalligraphie üblich ist. Beim Graffiti kommt es allerdings nicht auf die Lesbarkeit an, sondern nur auf die Ästhetik des Styles.

    Online Shops für Graffiti-Spraydosen und Alles, was dazu gehört sind z.B. inflammable, overkill oder graffitilager.

    Übertreibe es nicht gleich

    Für den Anfang solltest du deine Buchstaben allerdings noch eher simpel halten. Ein verbreiteter Anfängerfehler ist es, gleich einen sogenannten Wildstyle, also sehr stark verfremdete Buchstaben zu versuchen. Wenn das Gefühl und Verständnis für das Grundgerüst der Buchstaben noch nicht ausreichend geübt wurde, wird ein zu stark verschnörkelter Buchstabe schnell misslingen. Taste dich also vorsichtig an einen aufwendigeren Style heran. Es gibt viele Beispiele für geniale Graffiti mit sehr simplen Styles.

    Eine weitere Möglichkeit ist es die Hauptbalken des Buchstabens zu zerbrechen und in mehrere Stücke zu teilen wie in Abbildung 4 demonstriert.

    Abbildung 4
    Abbildung 4

    Auch die Enden der Balken kann man auf verschiedene Weise verzieren. Abbildung 5 zeigt einige Beispiele.

    Abbildung 5
    Abbildung 5

    Ein anderer typischer Stil im Graffiti ist der Bubble-Style. Hierfür macht man aus den Balken runde Würste, fast so als hätte man den Buchstaben aus einem langen Ballon geknotet.

    Beispiel Bubble Style
    Abbildung 6

    Wenn du nun ein ganzes Wort schreiben möchtest, ist es wichtig darauf zu achten, dass jeder einzelne Buchstabe deines Graffiti für sich alleine gut aussieht. Eine super Technik zum üben ist es, jeden Buchstaben deines Wortes auf einem separaten Blatt unabhängig von den anderen zu entwerfen und am Ende alle Buchstaben auf einem neuen Blatt zusammenzufügen indem du sie erneut abzeichnest. Hierbei kannst du sie dann noch leicht verändern, damit sie besser aneinander passen. Für den Anfang solltest du darauf achten, dass der Stil aller Buchstaben der gleiche ist, um das Gesamtbild harmonisch wirken zu lassen.

    Die Vollendung

    Hast du deinen Buchstaben soweit fertig, dann kannst du darüber nachdenken, ihm Tiefe zu verleihen. Dies erreichst du klassischerweise mit einer der drei folgenden Methoden. Dem Schatten, dem parallelen Block oder dem Block mit Fluchtpunkt.

    Abbildung 7
    Abbildung 7

    Am Ende deiner Zeichnung ziehst du die Konturen der Buchstaben, die man im Graffiti Outlines nennt, noch einmal deutlich nach und radierst anschließend vorsichtig alle überflüssigen Bleistiftstriche weg.

    Graffiti buchstaben zeichnen
    Abbildung 8

    Da es in diesem Artikel hauptsächlich um die Form der Buchstaben gehen soll, gebe ich an dieser Stelle nur ein simples Beispiel zur Farbgebung. Die Farbgebung im Innern der Konturen des Buchstaben nennt man Fill-In. Die Basiselemente des Fill-In sind Farbverläufe und verschiedene Farbflächen. Hier kann man seiner Fantasie ziemlich freien Lauf lassen. Achte aber immer auf eine gewisse Stimmigkeit der Farben.

    Beispiel Graffiti CanTwo
    Abbildung 9

    Da Beispiel in Abbildung 9 zeigt ein Piece des weltbekannten deutschen Künstlers CanTwo.

    Auf den detaillierten Aufbau eines klassischen Graffiti-Styles gehe ich in einem weiteren Artikel ein.
    Wenn du jetzt gleich richtig sprühen willst, dann kann ich dir diese Sprühdosen für Graffiti empfehlen, mit denen ich selber sehr gerne Male.

    Wir geben übrigens auch Graffiti-Workshops für Jugendliche und Erwachsene. Anfragen kannst du über die Kontaktadressen stellen.

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    Wenn Du dich tiefer mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar Buchtipps für dich:


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