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Graffiti Tipp: Caps reinigen und wiederverwenden

Vielleicht geht es dir ähnlich wie mir früher und dein Cap-Verbrauch ist enorm. Skinny Caps verstopfem teilweise sehr schnell und dann schmeißt man sie einfach weg. Manche Maler versuchen die Caps in ein Glas mit Terpentin oder anderem Lösungsmittel einzuelgen, doch leider klappt das auch nicht immer.

Seit einiger Zeit benutze ich jetzt das beste Mittel, um verstopfte Caps freizukriegen: Aceton-Spray.
Soweit ich weiß gibt es das bisher von Montana und mtn und wenn man genau liest, was drauf steht, dann ist es sogar als Cap Cleaner ausgewiesen. Also ein offizielles Cap-Reinigungsmittel.

Achtung: Beim Gebrauch von Aceton solltest du immer Gummihandschuhe tragen.

Viel mehr muss man dazu nicht erklären. Man setzt einfach das verstopfte Cap auf die Dose Aceton-Spray und sprüht. Am besten geht das natürlich bei frisch verstopften Caps, weswegen es wirklich Sinn macht das Spray mit an die Hall zu nehmen.

Eingetrocknete Verstopfungen sind schon etwas schwieriger zu lösen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man das Cap mehrmals auf die Dose setzen muss, runter drückt, so dass das Aceton ins Cap bis an die Verstopfung gedrückt wird, und man es anschließend wieder von der Dose nimmt und es ausklopft. Das wiederholt man so oft bis das Cap frei ist.

Zusätzlich kann man noch versuchen mit einem funktionierenden Cap das verstopfte Cap am forderen Ende einzusprühen, damit das Aceton an beiden Seiten der Verstopfung angreift.

Das Aceton-Spray von Montana kostet etwa 4.99€ pro Dose und kann deinen Cap-Verbrauch erheblich senken, wenn du es immer beim malen dabei hast und konsequent jedes verstopfte Cap sofort reinigst. Bei nur 25 gereinigten Caps hast du das Geld schon wieder drin, es lohnt sich also.

Noch ein Tipp: Wenn du deine Dosen nach dem Malen wegräumst und alle Caps entfernst, dann sprüh jedes Cap einmal mit dem Aceton-Spray durch, so verstopfen sie gar nicht erst und du kannst sie wieder zu den frischen Caps in die Tüte tun.

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Aceton-Spray gibt es zum Beispiel hier: https://www.wildstyleshop.com/de/montana-acetone-400ml

Graffiti tutorial taggen lernen

Graffiti Tutorial: Taggen für Anfänger – Tag-Alphabet

Das Taggen ist eine wichtige Disziplin im Graffiti. Es zu erlernen ist gar nicht so einfach. Ich selbst würde mich noch nicht als Profi in diesem Bereich bezeichnen, da ich ja nie ein eingefleischer Writer, sondern immer ein Charactermaler war. Dennoch denke ich, dass ich über genügend Erfahrungen verfüge, um einem Anfänger den Einstieg ins Taggen zu erleichtern und ihm ein paar Dinge beizubringen.

Was ist Taggen überhaupt?
Es ist nichts anderes als das Schreiben von Hand, meistens an Wände oder auf Objekte. Im Gegensatz allerdings zur Kalligraphie geht es beim Taggen vor allem um deine persönliche Note, deine eigene Handschrift, die du so stylisch und individuell wie möglich ausdrückst. Bei der Kalligraphie hingegen geht es meist eher um ein besonders sauberes Schriftbild mit leslicher Schrift. Ein Tag muss aber nicht unbedingt lesbar sein, viel mehr soll es ein ästhetisches Gesamtbild geben.

Vielleicht wichtiger, als du denkst!
Taggen spielt eventuell eine größere Rolle für die Qualität deiner Styles, als du glaubst. Denn im Grunde genommen ist die Basis eines jeden Buchstabens in einem Style ein getaggter Buchstabe. Je besser du also taggen kannst, desto besser werden auch deine Styles.

Aber wie taggt man richtig?
Am wichtigsten ist es einen natürlichen Fluss in deinen Bewegungen beizubehalten. Dabei sollst du nicht hetzen. Im Gegenteil, lass dir soviel Zeit beim schreiben, wie du kannst bzw. wie es dein Stift oder deine Dose zulässt, bevor es zum ausbluten auf dem Papier oder herunterlaufenden Tropfen, sogenannten Nasen, kommt.

Wie auch beim Graffiti allgemein bzw. dem sketchen oder entwerfen von Styles ist es auch beim Taggen unumgänglich viel zu üben, um sich zu verbessern. Das regelmäßige Üben von Bewegungen oder Handlungsabläufen sorgt dafür, dass sich in unserem Gehirn neue neuronale Verbindungen bilden. Je mehr Verbindungen im Gehirn, desto leichter fällt uns die jeweilige Bewegung. Daher sind viele Wiederholungen beim üben jeglicher neuen Tätigkeit die beste Art sich stetig zu verbessern. Bezogen aufs Taggen heißt das ein enormer Verbrauch an Papier und Stiften. Schreibe immer wieder die gleichen Buchstaben, so dass du dir einen eigenen Stil in perfekter Ausführung antrainierst.

Um dabei einigermaßen nachhaltig zu bleiben, möchte ich dir sehr ans Herz legen, alte Blätter wiederzuverwerten und am besten nur recyceltes Papier zu kaufen. Man kann z.B. sehr gut einseitig bedrucktes Papier von der Rückseite oder sogar von der bedruckten Seite mit schwarzen Markern volltaggen, um beim vielen Üben nicht stapelweise frisches Papier zu verschwenden.

Als Inspiration und Beispiel habe ich hier ein simples Tag-Alphabet erstellt.

Wenn du dich tiefer mit Taggen beschäftigen möchtest, können dir auch Bücher über Kalligraphie weiterhelfen:

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Graffiti Workshop Kindergeburtstag 4

Anfänger-Tutorial: Stencils – Wie erstellt man eine Graffiti-Schablone

Schablonen sind besonders zum Sprühen sehr gut geeignet. Mit einer Schablone oder auch Stencil kann man schnell sehr komplexe und detallierte Formen umsetzen.
Aber wie genau erstellt man gute Schablonen?

In diesem Artikel erkläre ich dir,wie du verschiedene Arten von Schablonen selber erstellen kannst. Wie du sie richtig anwendest und wie du aus einem Foto eine Schablone erstellen kannst.

Das Material

Natürlich kann man Schablonen aus vielen Materialien herstellen. Bei der Wahl des Materials sollte man sich immer die Frage stellen, wie genau man die Schablone verwenden möchte. Ob sie eher simpel oder sehr komplex werden soll und ob man sie mehrfach verwenden möchte.

Bei simplen Schablonen für den einfachen Gebrauch kann man sogar ganz normales Druckerpapier benutzen. Ist die Schblone komplexer oder soll sie mehrfach verwendet werden, sollte ein stabileres Material wie z.B. Bastel- bzw. Fotokarton genommen werden. Papier wird meistens nach der ersten Anwendung schon wellig.

Für solche Schablonen, die man immer wieder verwendet, besonders wenn sie sehr detailiert sind, sollte man Mylarfolien verwenden. Das sind starke Kunststoffblätter, welche sehr robust sind und sich sogar wieder reinigen lassen.
Mylarfolien schneidet man besser nicht mit einem Messer sondern mit einem Stencil Burner. Das ist quasi eine Art Lötkolben mit einer sehr feinen Spitze und einer speziellen Temperatur. Damit schneidet man genau genommen die Folie nicht, sondern man schmilzt sie, ohne sie dabei zu verbrennen, wie mit einer heißen Nadel.

Ein Schablonenmotiv entwerfen

Beispiel Brücken in einer Schablone
Bild 1

Bei dem Entwurf einer Schablone ist eigentlich nur Eines besonders zu beachten.
Man sollte immer genug Verbindungen einbauen, die solche Stellen an ihrem Platz halten, die ansonsten abgetrennt würden und herusfielen. Als Beispiel die Buchstaben A und O. Hier würden bei einer Schablone die inneren Stücke aus der Schablone fallen. Die schwarzen Bereiche werden ausgeschnitten, die weißen sollen bleiben.

Bei simplen Druckbuchstaben ist es noch recht einfach und übersichtlich diese Brücken einzusetzen. Schwieriger wird es, wenn man einen etwas komplexeren Graffitistyle, eine Grafik oder gar ein Foto als Schablone umsetzen möchte. Wie man aus einem simplen Graffitistyle mit wenig Aufwand ein cooles Schablonenbild machen kann zeige ich im folgenden Video.

Die Schablonen mit den Blumen- und Schmetterlingsmuster aus dem Video habe ich hier gekauft.

Aus einem Foto eine Schablone machen

Um ein Foto in eine schablonenfähige Vorlage umzuwandeln benutze ich ein Bildbearbeitungsprogramm. GIMP ist ein kostenlosesden Programm, das mit vielen teuren Programmen sehr gut mithalten kann.

Im Programm benutze ich den Effekt „Schwellenwert“. (In Gimp zu finden unter dem Menüpunkt Farben. In Photoshop unter Ebene -> Neue Einstellungsebene -> Schwellenwert.) Hiermit macht man aus einem bunten Foto eine reine Schwarzweißgrafik ohne Graustufen. Diese kann man dann sehr gut als Schneidevorlage ausdrucken. Beim Festlegen des Schwellenwertes hat man einen Schieberegler, mit dem man einstellt wo genau die Grenze zwischen Schwarz und Weiß gezogen werden soll. Hier sucht man sich den Wert aus, der das für die Schablone beste Ergebnis erzielt.

Im Beispiel (Bild 2) habe ich vom Originalfoto zuerst den Kopf ausgeschnitten und anschließend den Schwellenwert angewendet. Die drei schwarzweißen Köpfe sind Beispiele verschiedener Schwellenwerte, von niedrig bis hoch.

Beispiel: Vom Foto zur Schablonenvorlage
Bild 2

Nachdem man den richtigen Wert gefunden hat muss man in den meisten Fällen noch mal per Hand einige Verbindungen einfügen. Zur Verdeutlichung habe ich hier einige wichtige Brücken mit roten Kreisen markiert. Die schwarzen Bereiche sind hier die, die ausgeschnitten werden und somit als Löcher im Schablonenmaterial zurückbleiben. Diese Löcher werden später ausgesprüht.

Beispiel Brücken in Schablone einfügen
Bild 3

Manchmal bietet es sich an das Foto in verschiedene Teile zu zerschneiden und bei jedem Teil einen anderen Schwellenwert anzuwenden. Zum Beispiel wenn zwei Gesichter im Bild sind, die durch Licht oder Hautfarbe unterschiedlich hell erscheinen.

Schablone schneiden

Wenn man den Entwurf fertig hat, geht es ans schneiden. Hierfür braucht man ein scharfes Schneidemesser. Am besten eignen sich Bastelskalpelle oder Teppichmesser, auch Cutter genannt. Diese Messer bitte mit Vorsicht handhaben!!!
Außerdem sollte man unbedingt eine Schneideunterlage drunter legen, um nicht in den Tisch oder die Oberfläche darunter zu schneiden. Es gibt zwar spezielle Schneideunterlagen zu kaufen, aber ein Brett oder eine dicke Pappe erfüllt den gleichen Zweck.

Beim Schneiden muss man besonders darauf achten nicht die schmalen Verbindungen zu durchtrennen, welche innenliegende Teile stabilisieren sollen. Falls dir das Messer doch mal ausrutscht kannst du den Teil immer noch mit etwas Tesafilm oder Klebeband reparieren. Schneide einfach einen feinen Streifen Klebeband zurecht und stabilisiere damit die kaputte Stelle am besten beidseitig.

Hast du die ganze Schablone sauber ausgeschnitten gehts an den schönsten Teil, das Sprühen.

Eine Schablone richtig aussprühen

In meinen Workshops mit Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für einen ungeübten Sprüher nicht unbedingt selbstverständlich ist, eine Schablone sauber auszusprühen. Aus diesem Grund erkläre ich es hier ganz genau.

Als ungeübter Sprayer benutzt man für Schablonen am besten eine Low Pressure Dose wie z.B. Molotow Premium oder Montana Gold. Dazu ein Skinny Cap (feiner Sprühkopf) sofern die Schablone eher klein und detaliert ist.

Zum Sprühen deiner Schablone fixiere sie gut auf deinem Bild. Gehe sicher, dass sie sich an der richtigen Stelle befindet.

Wenn du kannst lege dein Bild flach hin und deine Schablone darauf, so ist es am einfachsten die Schablone richtig zu platzieren.

Soll die Schablonenform einen farblichen Hintergrund erhalten, so muss dieser natürlich zuerst gemalt werden und sollte außerdem so trocken sein, dass er nicht mehr klebt.

Beispiel Schablone falsch aussprühen
Bild 4

Beim Aussprühen einer Schablone sollte man gezielt und in dünnen Schichten arbeiten. Vor allem sollte man beim Aussprühen einen wesentlich größeren Abstand zur Oberfläche einhalten, als man es beim freihändigen Sprühen von feinen Linien tut.

Beim Sprühen einen Mindestabstand von etwa 10 cm zur Schablone einhalten und kurze gezielte Spritzer machen. Nicht dauersprühen, sondern immer nur kurz das Cap drücken. Die Hand sollte beim Sprühen immer eine leichte Bewegung ausführen, um nicht auf der Stelle zu sprühen, dadurch vermeidet man zu viel Farbe auf einem Fleck,
Sprüht man bei einer Schablone zu viel Farbe auf einmal, so kann diese schnell hinter die Schablone laufen und auf dem Bild hässliche Flecken bilden.

Das beste Ergebnis bekommt man, wenn man zwei oder mehr dünne Schichten nacheinander aufträgt, bis die Farbe vollkommen deckt. So hat jede dünne Farbschicht eine kurze Trockenzeit und das gesamte Bild trocknet schneller.
Also die gesamte Schablone einmal komplett von einem Ende zum anderen dünn aussprühen, so dass die Farbe noch nicht vollkommen deckt. Dabei aufpassen, dass nichts über die Ränder geht. Wenn man am Ende der Schablone angekommen ist setzt man wieder am Anfang an und sprüht die nächste dünne Schicht drüber. Das wiederholt man so oft, bis die gesamte Schablone komplett deckend ausgemalt ist. Wenn nur vereinzelte kleine Lücken in der Farbe erkennbar sind, dann sprüht man nur hier gezielt ein paar Mal dünn drüber.

Schablone richtig aussprühen
Bild 5

Am Ende ist es noch wichtig die Schablone zu entfernen bevor die Farbe zu sehr durchgetrocknen ist. Wenn man in mehreren dünnen Aufträgen gearbeitet hat und der Untergrund also die Hintergrundfarbe ebenfalls trocken war, dürfte die Schablone eigentlich nirgens kleben. Bei etwas zu üppigem Farbauftrag kann es aber passieren, dass die Schablone an den Ränden leicht festklebt. In diesem Fall sollte man sie entfernen solange die Farbe noch etwas feucht ist.

Jetzt weißt du, wie du deine eigene Graffitischablone erstellen kannst und richtig aussprühst. Entwirf deine eigenen Schablonen und werde kreativ.

Viel Spaß beim Sprühen
LennArt

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Natürlich kann man auch einfach fertige Schablonen kaufen.

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Can Control Dosenkontrolle

5 (Starter-) Tipps für bessere Can Control

Es gibt zwei Grunddisziplinen, die einen guten Writer bzw. einen guten Sprühkünstler ausmachen. Die eine ist das Entwerfen guter Styles oder Bilder allgemein, die andere ist das Umsetzen der Bilder mit der Dose. Erstere kann man auch völlig unabhängig von der Sprühdose auf dem Papier praktizieren, für die zweite hingegen ist der Verbrauch von Aerosolen allerdings unabdingbar. Doch eines haben beide gemeinsam: ohne Übung geht’s nicht.

Um Dir den Weg zur Dosenkontrolle etwas zu vereinfachen, habe ich hier ein paar Tipps zusammengestellt.

Besonders für Anfänger ist gute Kontrolle über die Dose ein wichtiger Schritt zum besseren Piece an der Wand. Ein Entwurf kann noch so gut sein, aber wenn man ihn nicht sauber umzusetzen weiß, ist er an der Hall of Fame nicht viel wert und wird sich keines langen Lebens erfreuen.

Idealerweise entwickelt man beide Skills simultan, wenn man stetig sketcht und die besten Sketches auch regelmäßig mit der Kanne an die Wand bringt. So erlangt man mit der Zeit zwar ganz automatisch eine gewisse Can Control, mit ein paar Tipps von erfahreneren Malern kann man die Entwicklung aber etwas beschleunigen. Darum hier einige Tipps für gute Can Control.

Die Basics

Nicht wirklich Bedingungen für gute Can Control aber dennoch für Anfänger wichtige Voraussetzungen.

Verschiedene Dosen
Als Anfänger sollte einem auf jeden Fall bewusst sein, dass es Hoch- und Niedrigdruckdosen gibt, bei denen also mehr oder weniger Farbe austritt. Ausserdem unterscheiden sich die Dosen noch vom Druckpunkt, also wie viel Kraft man mit dem Finger aufbringen muss, damit Farbe austritt. Jede Dose hat ihre Vor- und Nachteile und so findet man für jeden Anwendungsbereich die ideale Dose.

Das richtige Cap
Ein Maler sollte seine Caps kennen! Mit welchem Cap kann ich wie arbeiten? Das solltest du wissen, um deine Bilder optimal umzusetzen und das Beste aus deinen Dosen heraus zu holen.
Es kann nie schaden sich mal durch die komplette Cap-Palette durch zu testen, um zu wissen, welche Caps für einen persönlich die besten sind.

Die Technik

Der ausschlaggebende Punkt für Can Control ist die richtige Technik. Denn mit guter Kontrolle kann ein geübter Maler nahezu unabhängig von Cap und Dose immer genau die richtige Linie aus seiner Kanne zaubern und diese auch noch exakt platzieren.

Beispiel: Zu langsam

1. Geschwindigkeit
Die Geschwindigkeit ist ein extrem wichtiger Punkt bei der Kontrolle über deine Linien. Bist du zu schnell, dann ist die Linie nicht deckend, bist du zu langsam, so bilden sich Nasen bzw. Läufer. Beides wirkt unprofessionell und sorgt für ein unsauberes Gesamtbild. Die ideale Linie hat Kanten wie geschnitten und ist 100%ig deckend.
Je nachdem mit welcher Dose und mit welchem Cap du arbeitest musst du die Geschwindigkeit deiner Hand also anpassen. Bei einem Fatcap z.B. muss man für eine dünne Linie sehr schnell sein und sich nah an der Wand bewegen. Um dann bei hoher Geschwindigkeit noch die richtige Linie zu treffen ist viel Übung Notwendig.

 

 

Beispiel falscher Abstand sprühen
Beispiel: zu weit weg

2. Abstand
Die Distanz zur Wand ist der zweite Hauptfaktor für die Kontrolle über deine Linien. Der Abstand entscheidet nicht nur über die Breite deiner Linien, sondern auch darüber wie hart oder weich du malst. Für Fadings (Farbverläufe) nimmt man üblicherweise einen größeren Abstand zur Wand und um wieder auf das Beispiel des Fatcaps zurück zu kommen: Mit einem Fatcap kann man mit guter Kontrolle quasi mit der Linie spielen, indem man Abstand und Geschwindigkeit variiert. Bei langsamer Bewegung und großem Abstand erzielt man sehr breite aber dennoch deckende Linien. Geht man dann über in kürzeren Abstand bei höherer Geschwindigkeit, so wird die Linie dünner, bleibt aber deckend, ohne dabei Läufer zu bilden.

 

Beispiel Fatcap Can Control
Beispiel: Fatcap, Geschwindigkeit und Abstand

3. Füllstand der Dose
Für feine Details wie dünne Outlines oder ähnliches ist es hilfreich mit sehr geringem Druck zu malen. Darum empfiehlt es sich gerade für weniger geübte Maler für solche Arbeiten Dosen zu benutzen, die nicht mehr ganz voll sind. Je leerer die Dose desto niedriger der Druck, je niedriger der Druck desto feiner die Linie. Wer also mitdenkt und plant, der bewahrt sich seine Restdosen für solche Gelegenheiten auf, um mit besonders niedrigem Druck zu malen, wenn es notwendig ist.

4. Mit dem ganzen Körper arbeiten
Besonders bei großen Bildern ist es wichtig in Bewegung zu bleiben, schöne Schwünge zieht man idealerweise in einer durchlaufenden Linie, ohne zwischendurch abzusetzen. Dies kann man auf großer Fläche nur dann erreichen, wenn der gesamte Körper mitmacht. Die Bewegung kommt dann also nicht nur aus dem Arm, sondern auch aus Oberkörper, Hüfte und Beinen und wenn notwendig muss man sogar noch dabei gehen bzw. laufen.
Stelle also sicher, dass du einen guten Stand hast, der dir die notwendige Bewegungsfreiheit bietet, um deine Linie in einem Schwung zu ziehen. Am besten ist oft ein breitbeiniger Stand. Außerdem darf dir natürlich nichts im Weg sein, dass dich mitten in der Bewegung blockiert, wie z.B. ein Ast oder ähnliches.

5. Position des Fingers
Dieser Punkt ist fast schon ein Geheimtipp, den viele Anfänger erst sehr spät herausfinden. Die Position deines Fingers auf dem Cap ist besonders für sehr feine Linien, also Outlines oder feine Details, sehr wichtig. Hiermit kann man nämlich die austretende Farbe bzw. den Druck der Farbe auf ein Minimum reduzieren, wodurch besonders feine Linien oder auch gewollte Sprenkler und Spritzer erzielt werden können.
Platziert man seine Fingerspitze auf der hinteren Kante des Caps, so wird dieses leicht schief hinuntergedrückt, was zu einer feineren Abstufung des Drucks führt. So erreicht man, dass nur sehr wenig Farbe austritt und man eine besonders feine Linie bei sehr langsamem Sprühen ziehen kann.

Finger Position 1
Finger Position 2
Gleiches Cap, verschiedene Fingerposition

 

 

 

 

 

 


(6.) Üben Üben Üben

Wie bei allem anderen auch gibt es leider keinen Trick, der dich sofort perfekt malen lässt. Nur mit viel Übung bekommst Du die Sicherheit in deiner Motorik, um deine Linien perfekt zu treffen. Gehe also regeläßig an deine Hall und male. Das ist außerdem eine gute Gelegheit Kontakte zu knüpfen und vielleicht noch ein paar extra Tipps von Profis zu bekommen.

Viel Spaß beim Sprühen
Lennart

Innenraum Graffiti Büro Style

Kurzanleitung: Graffiti Buchstaben zeichnen Schritt für Schritt

Zeichnest Du gern und hast dich schon immer gefragt, wie man Graffiti Buchstaben richtig zeichnet?

Für alle Einsteiger, die sich auf die Schnelle einen Überblick darüber verschaffen wollen, wie man Buchstaben im Graffiti Stil zeichnet habe ich hier eine Schritt für Schritt Anleitung auf das Wesentliche reduziert.


Nimm hier an meiner Umfrage teil!


Los geht’s!
Die ersten 2 Schritte dienen eher dem Verständnis und müssen nicht zwangsläufig auf dem Papier durchgeführt werden. Du kannst diese auch im Kopf durchführen und mit Schritt 3 anfangen.

Schritt 1:

Überlege dir welchen Buchstaben du zeichnen möchtest und zeichne diesen wie einen gewöhnlichen Druckbuchstaben. Achte dabei darauf aus wie vielen Linien der Buchstabe besteht. In meinem Beispiel besteht das R aus insgesamt 3 Linien, 2 geraden und einem Bogen. Ein E besteht aus 4 geraden Linien, ein O aus nur einer Linie, nämlich einem geschlossenen Kreis.

Schritt 2:

Dies ist der wichtigste Schritt. Ersetze jetzt jede Linie deines Ausgangsbuchstabens durch einen „Balken“. Balken können genau wie Linien auch um die Kurve verlaufen. Zeichne also um jede Linie einen Balken herum. Wenn du das geschafft hast steht das Grundgerüst deines Buchstabens.

Graffiti Buchstaben zeichen Schritt für Schritt 1
Schritt 1 – 3
Schritt 3:

Wenn man einmal weiß wie Schritt 1 und 2 funktionieren fängt man eigentlich erst bei diesem Schritt an. Zeichne nun noch einmal mit einem Bleistift deinen Buchstaben, aber diesmal nur aus den Balken, ohne den Druckbuchstaben im Innern.

Schritt 4:

Nimm nun einen Filzstift zur Hand und zeichne die äußeren Konturen des Buchstabens nach. Lasse dabei die Stellen aus, an denen sich die Balken überschneiden. Diese Kontur nennt man im Graffiti die Outline.

Schritt 5:

Nun fügen wir Tiefe hinzu. Dazu tun wir so, als ob wir den Buchstaben schräg oder seitlich versetzen. Zeichne dafür von den Ecken des Buchstabens kurze gleichlange Linien, welche alle in die selbe Richtung verlaufen. Tu dies nur für die Ecken, an denen die neue Linie nicht innerhalb des Buchstabens verläuft. Anschließend verbindest du diese kurzen Versetzungslinien. Die so entstehenden Konturen müssten parallel zu den vorhandenen Konturen des Buchstabens verlaufen. Der Buchstabe sollte nun aussehen, als hätte er Tiefe. Wie als hätte man ihn aus einem Holzbrett herausgeschnitten. Diese Tiefe nennt man im Graffiti den 3D Block oder nur Block.

Graffiti Buchstaben zeichen Schritt für Schritt 2
Schritt 4 – 6
Schritt 6:

Male den Buchstaben bunt aus. Die bunte Farbe im Innern der Konturen des Buchstabens nennt man im Graffiti das Fillin. Hier kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Übliche Elemente sind z.B. Farbverläufe, geometrische Formen oder andere Farbfläche wie Kreise, Rechtecke usw.
In meinem Beispiel kannst du sehen, wie ich die Tiefe des 3D Blocks noch zusätzlich mit einigen Linien herausgehoben habe, die parallel zum Block verlaufen. Die weißen Linien im Block und im Fillin sollen adeuten, dass der Buchstabe von einer Lichtquelle angeleuchtet wird. Diese meist weißen Details nennt man Highlights.

Zum Schluss kannst du noch mit einer knalligen Farbe eine zweite Kontur um den gesamten Buchstaben samt Block zeichnen. Diese wird Second Outline genannt. Und Anschließend fügst du einen Hintergrund hinzu.

Nun ist dein Graffiti Buchstabe fertig.

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Online Shops für Graffiti-Spraydosen und Alles, was dazu gehört sind z.B.graffitilager, graffitiboxshop oder overkill.

Wenn du es ganz genau wissen willst, dann ließ doch meinen detalierteren Artikel zu diesem Thema , indem ich noch mehr auf den Ursprung und die Logik von Graffiti eingehe.

Viel Spaß beim Zeichnen.
Lennart

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Trick: Verstopfte Sprühdose? Das hilft!

Viele kennen das. Man hat eine frische Sprühdose und sie verstopft beim ersten Sprühen. Hier zeige ich dir meinen Trick, wie du eine verstopfte Sprühdose sauber und einfach befreien kannst.

Das Verstopfen ist immer die Folge von unausreichendem Schütteln. Oft merkt man am Klang der Kugeln im Innern, dass die Farbe verdickt ist. Wenn man eine frische Dose nicht genügend schüttelt, dann kann sie gleich beim ersten Strich verstopfen. Wenn das passiert, dann ist nicht bloß das Cap verstopft, sondern vor allem das Ventil an der Dose, so dass ein frisches Cap auch nicht weiterhilft.

Was hilft da noch? Manchmal kann es helfen einen Nagel in das Ventil zu drücken, was allerdings beim Erfolg in einer großen Schweinerei enden kann.

Doch die beste Lösung für dieses Problem ist wesentlich sauberer und hilft sogar bei absoluten Härtefällen. Das Geheimnis heißt Nagellackentferner oder Aceton. Bevor man allerdings irgendetwas gegen die Verstopfung unternimmt, sollte man noch mal eine gute Weile kräftig schütteln, damit sich die Sprühdose nicht gleich wieder verstopft sobald man die erste Verstopfung löst.
verstopfte Sprühdose reinigen
Nach dem Schütteln träufelt man einfach ein paar Tropfen Nagellackentferner in das Ventil der Dose, wartet 10 Sekunden oder auch etwas länger und setzt dann ein Fatcap drauf und sprüht. Bei besonders hartnäckigen Verstopfungen muss man diesen Trick zwei- bis dreimal wiederholen, aber bisher hatte ich hiermit auch bei den schwierigsten Fällen Erfolg.

Nagellackentferner oder auch Aceton aus dem Baumarkt sollte man als Profispüher sowieso immer dabei haben.

Nun weißt du, wie du deine verstopften Kannen doch noch nutzen kannst.

UPDATE 22.06.2018:
Wenn das immer noch nicht klappt, dann kann man es noch mal mit einem Aceton Spray versuchen. Hiermit einfach ein bisschen in das Ventil der Dose sprühen. Eventuell sogar in Verbindung mit einem Transfer bzw. Mixing Cap oder zwei Needle Caps. Aceton Spray ist auch super um alte Caps frei zu pusten und sie somit länger verwenden zu können. Montana Aceton gibt es zum Beispiel hier.
Wenn du mit einem Transfer Cap ins Innere der verstopften Dose pusten möchtest, um innen liegende Verstopfungen zu lösen, dann muss die verstopfte Dose kalt und die Aceton Dose warm sein, da ich davon ausgehe, dass die verstopfte Dose noch nahezu voll ist. Außerdem sollte die Aceton Dose mögichst ganz frisch sein. Lege die verstopfte Dose dazu ein paar Minuten ins Eisfach, maximal 10, und stelle die Acetondose 10 minuten in die Sonne oder neben eine Heizung. DIES ABER AUF EIGENE GEFAHR!!! EINE DOSE, DIE ZU HEISS WIRD, KANN WEGEN DES ZU HOHEN DRUCKS EXPLODIEREN!!!
Dann setze das Transfer Cap, oder alternativ zwei zusammengesetzte Needle Caps, auf die Dosen. Drück dann ZUERST das Cap auf der Aceton Dose herunter und DANACH das auf der verstopften Dose. Ich habe das bisher selber noch nicht ausprobiert, aber theoretisch müsste es funktionieren. Denk daran die verstopfte Dose vorher noch einmal gut zu schütteln.

Viel Spaß beim Sprühen,

Lennart


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